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„Ich bin ratlos, fassungslos und hoffnungslos“ - Heimische Sportler fahren in Hilfsaktion an die ukrainische Grenze

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Von: Siegi Huber

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Die Hilfsorganisation „Athletes for Ukraine“ fuhr an die ukrainische Grenze.
Die Hilfsorganisation „Athletes for Ukraine“ fuhr an die ukrainische Grenze. © Lisa Loch

Eine große Hilfsaktion hat der neugegründete Verein „Athletes for Ukraine“ gestartet. Vergangene Woche sind 16 Mitglieder des Vereins mit acht Bussen zur ukrainischen Grenze an den Übergang Medyka in Polen gefahren. Als Unterstützung für die vom Krieg gebeutelten Menschen haben sie vor allem Medikamente, Hygieneartikel, Windeln und Fertiggerichte in die Grenzregion gebracht.

Traunstein - Bei der Aktion der Stiftung „Athletes for Ukraine“ unter anderem Rodler Felix Loch mit seiner Frau Lisa, Biathletin Marion Wiesensarter vom SV Oberteisendorf, Langläufer Florian Knopf aus Bernau und viele andere ehrenamtliche Helfer.

Unterstützt wurden sie von Jonah Werner, SPD Stadtrat von Rosenheim der bereits Erfahrung mit solchen Hilfstransporten besitzt. „Es war ein bewegendes und beeindruckendes Erlebnis“, schildert Marion Wiesensarter nach der 36-stündigen Hin- und Rückfahrt.

Auf der Rückfahrt nahmen die Helfer aus den Landkreisen Traunstein, Rosenheim und Berchtesgadener Land 21 Kinder und 26 Mütter und Mädchen mit nach Traunstein. Diese wurden zunächst in Inzell untergebracht und sollen mit der Bahn nach München weiterreisen. Viele von ihnen haben Verwandte und Bekannte in ganz Deutschland, wo sie unterkommen werden.

Felix Loch mit emotionalen Worten

„Ich bin zum ersten Mal in meinem Leben richtig ratlos, fassungslos, hoffnungslos“, beschreibt Weltklasse-Rodler Felix Loch auf seiner Instagram-Seite seine Eindrücke. „Wir haben die Hilflosigkeit und Verzweiflung der tausenden von Müttern und Kindern am Grenzübergang erlebt. Es war der Horror. Ich habe es mir schlimm vorgestellt, sehr schlimm. Aber was da passiert im Herzen Europas, das ist schockierend, menschenunwürdig und macht mich und uns alle vor Ort fassungslos“, so Loch.

Unterstützt wurden die Helfer mit Bussen vom Skiverband Chiemgau, aus den Vereinen und dem Rodlerbus von Felix Loch. „Ich muss die Eindrücke erst verarbeiten“, so Marion Wiesensarter nach der Rückkehr der anstrengenden Reise. „Es war schön zu sehen, wie erleichtert viele der Mütter und Kinder gewesen sind, dass sie mit uns nach Deutschland kommen konnten“, so die Biathletin.

Besonders gefreut hat sie sich über den Zuspruch der Menschen beim Einkaufen im Supermarkt vor der Abreise. „Zwei Frauen haben uns spontan einen 50-Euroschein in die Hand gedrückt.“ Einig waren sich die Teilnehmer der Aktion, dass dieser Krieg aufhören müsse, alle Kriege müssen aufhören, so der Tenor. Laut dem Verein „Athletes for Ukraine“ sind weitere Aktionen in dieser Art geplant.

Wollen auch Sie die Organisation „Athletes for Ukraine“ unterstützen? Hier geht es zur Webseite

SHu.

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