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Hot or Not & Tinder: So funktionieren Dating-Apps

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Von: Marcella Zulla

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Die Apps "Hot or Not" und "Tinder" bieten die Aussicht auf schnelle Bekanntschaften. © fkn

München - Top oder Flop? Hot or Not? In Sekundenschnelle entscheiden wir, ob wir jemanden attraktiv finden oder nicht. Nach diesem Prinzip funktionieren auch die neuen Apps "Tinder" und "Hot or Not".

Im realen Leben entscheiden wir in Sekundenbruchteilen, ob wir jemanden sexuell anziehend finden oder nicht. Nach demselben Grundsatz funktionieren auch die Apps Tinder und Hot or Not. Beiden Apps ist gemeinsam, dass dem Nutzer Fotos von potentiellen Bekanntschaften vorgeschlagen werden, die er entweder "liken" oder wegdrücken kann.

So funktioniert Tinder

Tinder ist, ebenso wie Hot or Not, eine kostenlose App. Beide sind direkt mit dem Facebook-Account verbunden, posten aber niemals Aktivitäten im öffentlichen Profil. Sie bedienen sich lediglich einiger Daten, um potentiell passende Partner auszusortieren.

Dazu dienen für den "ersten Eindruck" zunächst der Vorname, das Alter sowie mögliche gemeinsame Facebook-Freunde und gemeinsame Interessen, die jeweils als Nummern erkennbar sind. Hat Nutzer A zum Beispiel drei gemeinsame Facebook-Freunde und zehn gemeinsame Interessen mit Nutzer B, werden ihm diese jeweils als "3" und "10" angezeigt. Nutzer B weiß dann, dass er mit Nutzer A drei gemeinsame Bekannte und zehn gemeinsame Interessen teilt. Gefallen sich beide User auch optisch, können sie einsehen, welche gemeinsamen Freunde und Interessen sich hinter den Nummern verbergen.

Als attraktiv bewertet man das Foto eines Nutzers, indem man dieses entweder nach links, gleichbedeutend mit "kein Interesse", oder nach rechts, gleichbedeutend mit "interessiert", schiebt. Erst wenn beide User sich als "hot" eingestuft haben, ist eine Kommunikation überhaupt erst möglich.

So funktioniert Hot or Not

Hot or Not funktioniert prinzipiell genauso wie Tinder, mit dem einzigen Unterschied, dass der Nutzer hier keine Bilder nach rechts und links schiebt, sondern der App sein Interesse durch das Klicken eines Herzens oder eines Kreuzes signalisiert.

Für einige vielleicht eine Überraschung ist, dass Hot or Not älter ist als Facebook, Youtube, Badoo und wie sie alle heißen. Hot or Not ist mit dem Jahrgang 2000 wahrscheinlich das erste soziale Netzwerk überhaupt. Ursprünglich hieß es AmIHotOrNot.com und wurde von zwei Studenten im ersten Semester an der Berkeley Universität in Kalifornien ins Leben gerufen. Wie Forbes Online schreibt, bediente sich diese Anwendung einer "grundlegenden Wahrheit über uns Menschen": Nämlich dass es zutiefst befriedigend sei, Fotos anderer Menschen bewerten zu können. Dies war auf eine Skala von 1 bis 10 möglich.

Heute entfällt dieser Evaluierungsspielraum: Man klickt einfach nur "ja" oder "nein", "Interesse" oder "kein Interesse". Auch hier gilt: Erst nachdem sich beide User als attraktiv eingestuft haben, ist eine Kontaktaufnahme möglich.

Dating-Apps und die Realität

Sowohl Tinder als auch Hot or Not leben hauptsächlich vom oberflächlichen Eindruck einer Person. Mimik, Gestik, Geruch und Stimme fehlen. Und auch die Perspektive, einen langfristigen Partner zu finden. Denn die meisten Tinder- und Hot-or-Not-Nutzer suchen vielmehr nach einem "Spiel" oder einem erotischen Abenteuer als nach einer festen Partnerschaft. So mancher betreibt es sogar als Leistungssport, so viele "Matches" wie möglich anzuhäufen. Und wieder andere sammeln spaßeshalber die "seltsamsten Typen".

Die Richtlinien für Fotos auf Hot or Not sind sehr streng. Anzügliche Bilder haben hier keinen Platz, wie das Multimedia-Portal chip.de berichtet. Auch die Qualität und Auflösung der Fotos sind entscheidend. Die App kann man im Google Playstore kostenlos herunterladen. Es gibt allerdings weder bei Hot or Not noch bei Tinder eine Stelle oder einen Mechanismus, gefälschte Profile gezielt auszusortieren.

maz

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