Untersuchungen: Tod nach Antibabypille?

Bern/Berlin - Eine Schweizer Überwachungsbehörde für Arzneimittel untersucht den Tod einer jungen Frau, die nach Einnahme eine Antibabypille an einer Lungenembolie gestorben ist.
Ein Sprecher des Schweizer Heilmittelinstituts Swissmedic sagte der Schweizerischen Depeschenagentur (SDA) am Samstag, dies wäre der erste Todesfall in Zusammenhang mit der Pille “Yaz“. “Yaz“ wird von der Pharmafirma Bayer hergestellt und kam im September 2008 auf den Schweizer Markt. Eine Sprecherin von Bayer Schering Pharma sagte dem Berliner Tagesspiegel (Sonntag), das Unternehmen habe erst kürzlich von dem Todesfall erfahren, der sich bereits Mitte September ereignet hatte. “Wir nehmen ihn sehr ernst und versuchen, die genauen Umstände zu klären.“
Grundsätzlich sei bekannt, dass es in ganz seltenen Fällen zu Embolien kommen könne, sagte die Sprecherin weiter. Das stehe auch in der Packungsbeilage und gelte für alle Verhütungsmittel dieser Art. Auch die Bayer (Schweiz) AG verwies darauf, dass sie von den Behörden informiert worden sei. Man nehme jede Meldung über mögliche Nebenwirkungen der Produkte ernst und kläre diese fristgerecht, sorgfältig und in enger Zusammenarbeit mit der Behörde.
Swissmedic hatte am Freitagabend erklärt, die junge Frau habe zehn Monate vor ihrem Tod mit der Einnahme der Pille begonnen. Ein Zusammenhang zwischen der Pille und der Lungenembolie werde vermutet.
Ende Mai war bereits das Kontrazeptivum “Yasmin“ in die Schlagzeilen geraten. Ein junges Mädchen ist seit einer Lungenembolie, die nach der Pilleneinnahme eingetreten war, schwerbehindert. Auch “Yasmin“ wird von Bayer hergestellt. Beide enthalten die Wirkstoffe Drospirenon und Ethinylestradiol. Der Familie des behinderten Mädchens habe Bayer 200 000 Franken (etwa 132 000 Euro) zugesichert, berichtete SDA weiter. Das Unternehmen habe aber betont, es sei nicht bewiesen, dass die Embolie auf die Einnahme von “Yasmin“ zurückzuführen sei.
“Yasmin“ und “Yaz“ sind Verhütungspillen der vierten Generation. Sie sind bei Frauen beliebt, weil sie zu einer geringeren Gewichtszunahme führen als Pillen älterer Generation.
dpa