Tödlicher Betonklotzwurf - Entschädigung für Familie?

Kopenhagen/Recklinghausen (dpa) - Die Familie der jungen Frau, die im Sommer von einem Betonklotz auf einer dänischen Autobahn erschlagen wurde, hat Aussicht auf Entschädigung vom dänischen Staat.
Sowohl der 36-jährige Ehemann, der schwer verletzt worden war, als auch der nahezu unverletzt gebliebene fünfjährige Sohn hätten ein Recht auf Kompensation, sagte der dänische Anwalt der Familie aus Recklinghausen, Jan Hollmén Olesen, der Deutschen Presse-Agentur. «Der Staat zahlt eine Versicherung in dem Maße aus, in dem keine Entschädigung von anderer Seite zu erwarten ist», sagte Olesen.
Der kleine Sohn des Paars habe ein Recht darauf, weil er seine Mutter als Versorgerin verloren habe; sein Vater, weil er Arbeitsfähigkeit eingebüßt habe. Mit der Forderung wolle man noch bis zum Sommer warten, sagte der Anwalt der Familie. «Es ist ja noch nicht klar, wie gesund der Verletzte wieder werden kann.» Zur Höhe der Summe, die er für die Familie fordern will, wollte er sich nicht äußern. «Je jünger man ist, desto höher fällt die Entschädigung aber in der Regel aus.»
Die Familie war im August auf dem Rückweg aus dem Schweden-Urlaub gewesen, als Unbekannte auf einer Autobahn auf der Insel Fünen einen 30 Kilo schweren Betonklotz auf ihr Auto warfen. Die 33-jährige Frau war sofort tot, ihr Mann lag wochenlang im Koma. Ein Täter wurde bislang nicht ermittelt.