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Darum wollte Femen das Jesuskind aus der Vatikan-Krippe klauen

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Von: Marcel Görmann

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Mit freien Oberkörper lief eine Frau am 1. Weihnachtstag auf dem Petersplatz zur Krippe. Sie wollte offenbar das Jesuskind klauen.

Rom - Barbusig lief eine 25-jährige Femen-Aktivistin auf die Krippe auf dem Petersplatz zu. Auf ihrem Rücken stand dabei der Schriftzug „Gott ist weiblich“. Außerdem rief die Ukrainerin dabei: „Gott ist eine Frau!“ Sie nahm das Jesus-Baby an sich, wurde jedoch sofort danach von der Vatikan-Gendarmerie und weiteren Polizisten gestoppt. Diese drückten die Aktivisten auf den Boden und warfen ihr einen schwarzen Mantel über den nackten Oberkörper. Anschließend wurde sie festgenommen und abgeführt. 

„Ein Kind ist nicht von Gott, sondern von einer Frau“

Die Polizei wirft ihr Widerstand, Verletzung eines Polizisten, Beleidigung religiöser Symbole, versuchten Diebstahl sowie obszönes Verhalten in der Öffentlichkeit vor. In einer Erklärung erklärte Femen, mit der Aktion wollte man gegen die Sexualmoral des Vatikans protestieren. Etwa wenn die Kirche den Frauen bei Abtreibungen oder bei der Verhütung das Recht auf den eigenen Körper einschränken wolle. „Ein Kind ist nicht von Gott, sondern von einer Frau“, so Femen im Statement. 

Ein Video von „RT en Español“ auf YouTube zeigt die Festnahme: 

Bereits an Heiligabend gab es an der Krippe eine Protestaktion. Mit den Aufschriften "Assaulted by church“ (Missbraucht durch die Kirche) und „#metoo“ posierten zwei Demonstrantinnen für Fotos vor der Krippe. Die Twitter-Seite von Femen retweetete diese Bilder am 24. Dezember. Wie die Huffpost berichtet, seien insgesamt drei Femen-Aktivistinnen an den Weihnachtstagen im Vatikan gewesen. 

Der versuchte Diebstahl des Jesuskindes am 1. Weihnachtstag ereignete sich etwa zwei Stunden bevor Papst Franziskus den traditionellen Weihnachtssegen „Urbi et orbi“ an die etwa 50.000 Gläubigen auf dem Petersplatz spendete.

Femen trat immer wieder kirchenkritisch auf

Die Aktivistinnen der in der Ukraine gegründeten feministischen Gruppe Femen erregen immer wieder mit barbusigen Protesten Aufsehen. Seit Jahren kritisiert Femen die katholische Kirche als frauenfeindlich. An Weihnachten 2014 sprang eine Femen-Aktivistin in der Christmesse auf den Altar des Kölner Doms. Auf ihrem entblößten Oberkörper stand: „I am God“ - „Ich bin Gott“. 

Im Oktober protestierten einige Dutzend Frauen in Paris gegen die Eröffnung einer Werkschau des wegen Vergewaltigung beschuldigten Regisseurs Roman Polanski. An Weihnachten 2014 sprang eine Femen-Aktivistin in der Christmesse auf den Altar des Kölner Doms. Auf ihrem entblößten Oberkörper stand: „I am God“ - „Ich bin Gott“. 

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