Panne bei Lufthansa bringt weltweit Verspätungen

Frankfurt/Main - Eine Computerpanne bei der Lufthansa hat die Flugpläne von weltweit mehreren zehntausend Reisenden am Mittwoch durcheinandergewirbelt. Inzwischen ist die Störung wieder behoben.
Weil in der Nacht ein Zentralcomputer für den Check-in ausgefallen war, mussten die Passagiere am Vormittag per Hand mit Stift und Papier eingescheckt werden, wie das Unternehmen in Frankfurt mitteilte. Erst am frühen Nachmittag liefen die Computer an den rund 200 von der Lufthansa angeflogenen Flughäfen rund um den Globus wieder stabil. Bis zum Abend sollte sich die Lage normalisieren.
Am Frankfurter Flughafen bildeten sich am Vormittag lange Schlangen an den Schaltern. Im Schnitt mussten Passagiere etwa eine Stunde warten, berichtete Lufthansa-Sprecher Thomas Jachnow. Einige Flüge innerhalb Europas mussten sogar ganz gestrichen werden, die Gäste wurden dann auf andere Maschinen umgebucht. Einige Passagiere sprachen von chaotischen Zuständen. Die Lufthansa erklärte dagegen, von einem Chaos sei man weit entfernt.
Die Lufthansa - in der Gruppe inzwischen größte Fluggesellschaft Europas - setzte eine dreistellige Zahl zusätzlicher Mitarbeiter ein, um die Wartezeit zu verkürzen. Erschwert wurde die Abfertigung auch, weil das Gepäck am Flugzeug den einzelnen Passagieren nochmals zugeordnet werden musste. Dies sehen die Sicherheitsvorschriften vor, wenn die Zuordnung nicht per Computer erfolgen kann. Die Panne war bei einer routinemäßigen Aktualisierung der Software aufgetreten. Die genauen Hintergründe lagen zunächst im Dunkeln. Das Einchecken übers Internet oder per Handy durch den einzelnen Fluggast lief dagegen problemlos. Bereits im Jahr 2004 hatte ein Ausfall der Check-in-Computer der Lufthansa für endlose Schlagen, verärgerte Passagiere und gestrichene Flüge gesorgt.
Lufthansa zählt im Schnitt jeden Tag etwa 180 000 Gäste und absolviert um die 2000 Flüge. An diesem Donnerstag ist laut Lufthansa wieder mit einem normalen Verkehr zu rechnen. Bis zum Abend waren jedoch Verspätungen weiter möglich, weil die eingesetzten Flugzeuge bereits später als geplant an den Flughäfen ankamen.
dpa