163 neue Tierarten entdeckt

Bangkok - Geckos mit der Markierung eines Leopardenfells oder vogelfressende Frösche mit Fangzähnen - das sind die spektakulärsten der neu entdeckten Tierarten in der Region des unteren Mekongs.
Insgesamt wurden entlang dieses Flusses in Südostasien 163 neue Tier- und Pflanzenarten registriert, wie die Umweltstiftung WWF (World Wildlife Fund) am Freitag berichtete. Konkret handelt es sich um 100 Pflanzen-, 28 Fisch-, 18 Reptilien-, 14 Amphibien- und zwei Säugetierarten sowie eine “flugfaule“ Vogelart. “Der entdeckte Leoparden-Gecko ist eine biologische Sensation“, erklärte WWF-Süßwasserexperte Martin Geiger.
Die schrägsten Tiere der Welt
“Seine grellen Katzenaugen und das Fleckenmuster könnten ihm jedoch zum Verhängnis werden. Sie machen ihn zu einer Goldgrube für Reptilienhändler.“ Kurios sind laut des WWF-Berichts “Close Encounters Begegnungen der neuen Art“ auch eine getigerte Grubenotter, eine rubinrote Odessabarbe sowie der Nonggang-Schwätzer, der seine Flügel nur in Gefahrensituationen benutzt.
Bedroht von Bauprojekten und Klimawandel
“Die neuen Funde zeigen, dass im Greater Mekong-Gebiet vermutlich noch hunderte Arten auf ihre Entdeckung warten“, sagte Geiger. “Sie drohen auszusterben, ohne jemals von Forschern gesichtet worden zu sein.“ Der WWF betonte, wie stark diese neu entdeckten Arten vom Verlust ihres Lebensraums und vom Handel mit Wildarten bedroht seien. Die Verbauung von Wasserläufen, die Umwandlung von Wald in landwirtschaftliche Flächen, der Bergbau und der Bau von Straßen und Infrastruktur stellten eine große Gefahr für die biologische Vielfalt in der Region dar. Das Greater Mekong-Gebiet erstreckt sich über Kambodscha, Laos, Birma, Thailand, Vietnam und Südwest-China. Ein großes Problem für die Natur sind dort auch mehr als 240 Staudämme, die bereits gebaut wurden oder sich in der letzten Planungsphase befinden. Stuart Chapman vom WWF-Programm Greater Mekong beklagte ferner, dass der Klimawandel die Flora und Fauna in der Region stark beeinträchtigen werde.
ap