Seebrücken-Brand: Ausmaß des Schadens klar

Eastbourne - Das Feuer auf der berühmten Seebrücke in Eastbourne sah dramatisch aus. Den Großteil des historischen Häuserensembles auf Stelzen konnte die Feuerwehr aber wohl retten.
Der Schaden an der abgebrannten englischen Seebrücke aus dem 19. Jahrhundert ist nicht so groß wie zunächst befürchtet. Etwa zwei Drittel hätten die Feuerwehrleute in der Nacht zum Donnerstag retten können, sagte der Abgeordnete der Stadt Eastbourne im Londoner Parlament, Stephen Lloyd, am Donnerstag. Die Struktur sei nicht allzu sehr beschädigt. Er hoffe, dass die Seebrücke schon im kommenden Jahr wieder eröffnet werden könne. Teile des denkmalgeschützten Piers aus dem Jahr 1870 hatte am Mittwochnachmittag gebrannt, die Ursache war nach ersten Erkenntnissen ein Kurzschluss. Bei dem Feuer wurde niemand verletzt.
Es gehe nun darum, den Restaurant- und Cafébesitzern unter die Arme zu greifen, sagte der Chef der Gemeindeverwaltung, David Tutt. Zu der auf Holzpfählen erbaute Seebrücke gehören zahlreiche Cafés, Restaurants, Bars und ein Nachtclub. Das Feuer brach ausgerechnet in der wirtschaftlich wichtigen Hochsommer-Saison aus, in der besonders viele Touristen die Attraktion der südenglischen Küstenstadt besuchen. Für Hochzeitspaare, die auf der Seebrücke feiern wollten, werde nach Alternativen gesucht, sagte der Lokalpolitiker.
Nur noch schwarzes Metallgerüst von Haupthalle übrig
Die ganze Nacht war die Feuerwehr im Einsatz, vom Strand und der Promenade aus beobachteten entsetzte Anwohner und Badegäste das Geschehen. Von der Haupthalle, die sich größtenteils über dem Strand gebaut ist, war nur noch ein schwarzes Metallgerüst übrig. Richtung Ärmelkanal sahen die Häuser weitestgehend unbeschädigt aus.
Englische Seebrücken haben immer wieder unter Flammen zu leiden. 2003 brannte der 148 Jahre alte West Pier in Brighton komplett ab. Er hatte zweimal innerhalb von zwei Monaten Feuer gefangen. In Essex wurde 2005 die längste Vergnügungsseebrücke der Welt bei einem Brand schwer beschädigt. Auch 2008 und 2010 brannten Seebrücken.
dpa