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Lawinen-Drama in Italien: Vier Kinder unter den Überlebenden

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Rettung Lawinenopfer Italien
Retter bergen eine der Überlebenden. © Italian Firfighters/ANSA/AP/dpa

Rom - Es grenzt an ein Wunder: Obwohl sie fast schon die Hoffnung aufgegeben hatten, Überlebende in dem verschütteten Hotel im italienischen Erdbebengebiet zu finden, ist genau das passiert.

Update, 20.1., 19.00 Uhr:

Katastrophenhelfer haben aus dem von einer Lawine verschütteten Hotel im italienischen Erdbebengebiet insgesamt vier Kinder gerettet. Bevor drei Kinder am Freitagabend aus dem Hotel geholt wurden, hatten die Einsatzkräfte bereits einen Jungen ins Freie gebracht, teilte die Feuerwehr auf Twitter mit. Nach offiziellen Angaben haben mindestens neun Menschen das schwere Unglück überlebt. Medien sprachen sogar von zehn Überlebenden. Die Suchmaßnahmen gingen auch am Abend in Farindola weiter, hieß es bei der Feuerwehr.

Update, 20.1., 16.00 Uhr:

In dem von einer Lawine zerstörten italienischen Berghotel Rigopiano sind laut Medienberichten weitere Überlebende entdeckt worden. Eine Gruppe von fünf Personen sei unter den Trümmern gesichtet worden, meldete die Nachrichtenagentur Ansa unter Berufung auf die Feuerwehr. Die Retter hätten noch nicht bis zu ihnen vordringen können.

Update 20.1., 14.00 Uhr: 

Nach der Entdeckung von sechs Überlebendem in dem verschütteten Hotel in Italien haben Einsatzkräfte zwei weitere Überlebende ausgemacht. Alle acht wurden aus den Trümmern des Gebäudes gerettet und sind wohlauf. Alle acht Überlebenden befänden sich in gutem Zustand, sagte einer der italienischen Retter der Nachrichtenagentur Ansa. Medienberichten zufolge handelte es sich um zwei Kinder, drei Frauen und drei Männer.

Mit bewegenden Worten schilderte der Bergretter Marco Bini den Augenblick, als er eine Mutter und ihre Tochter lebend in den Trümmern des von einer Lawine verschütteten Berghotels Rigopiano fand. „Kaum hatten sie uns gesehen, waren sie überglücklich und konnten nicht sprechen. In ihren Augen konnte man sehen, dass sie überwältigt waren, uns zu sehen“, sagte Bini der Nachrichtenagentur Ansa. "Ihre Gesichter sagten alles. Es war, als würden sie noch einmal geboren"

Laut Bini hielten sich sechs der Überlebenden in der Küche des verschütteten Hotels auf. "Wir haben Rauch und kleine Feuer gesehen und uns gedacht, dort müsse noch Luft sein", sagte er der Nachrichtenagentur AFP. "Wir fingen sofort an zu graben." Sechs Menschen hätten in einer Luftblase in der Küche überlebt, darunter eine Mutter und ihre kleine Tochter.

Update 20.1., 12.00 Uhr: 

Retter haben nach dem Lawinenunglück im italienischen Erdbebengebiet sechs Überlebende auf dem Dachboden des verschütteten Hotel geortet. Ein Mensch sei bereits aus den Trümmern des Vier-Sterne-Hotels Rigopiano gerettet worden und bekomme ärztliche Hilfe, berichtete der TV-Sender RaiNews24. Bei den sechs Menschen soll es sich um ein kleines Mädchen sowie drei Männer und zwei Frauen handeln. Die Einsatzkräfte der Feuerwehr hätten mehrmals mit ihnen gesprochen. Der erste Kontakt sei kurz nach 11.00 Uhr am Freitag zustande gekommen. Sie waren rund 40 Stunden lang in dem Hotel eingeschlossen.

Die Retter hatten bereits gesagt, dass Überlebende theoretisch in diesen sehr schwierigen Wetterbedingungen überleben könnten, wenn sich irgendwo in dem weggefegten Hotel „Luftsäcke“ gebildet haben.

Nach dem Lawinenabgang in Italiens Erdbebenregion suchen die Retter an dem verschütteten Hotel unter extremen Bedingungen weiter nach Dutzenden Vermissten. "Solange es noch Hoffnung gibt Überlebende zu finden, bleiben wir da", sagte Armee-Major Nicola Cappozolo. Die Aussicht darauf sei jedoch gering. Von Dutzenden vermissten Hotelgäste fehlte auch am Freitagmorgen jedes Lebenszeichen.

„Mit jeder Stunde sinken die Hoffnungen, noch jemanden lebend zu finden“, sagte der Bürgermeister des Ortes, Ilario Lacchetta, laut Nachrichtenagentur Ansa. Auch für die Retter ist es ein Einsatz, der ihnen alles abverlangt. „Hier sind Personen, die am Rande des Möglichen arbeiten“, sagte Curcio. Rund 135 Mann waren am Donnerstag bei Minustemperaturen an dem Hotel im Einsatz. Die Lawinenwarnstufe stand bei vier von fünf. In den Abruzzen hatte es seit Tagen geschneit, der Schnee lag teils meterhoch.

Es handle sich um eine sehr komplizierte Operation, sagte der Chef des Zivilschutzes Fabrizio Curcio am Donnerstagabend. Der Rettungseinsatz sollte auch in der Nacht, wenn möglich, weitergehen. Schneemassen und die Gefahr neuer Schneebretter behinderten den Einsatz in der Abruzzen-Berggemeinde Farindola.

Die immense Lawine hatte am Mittwoch das Vier-Sterne-Hotel Rigopiano nach einer heftigen Erdbebenserie komplett verschüttet und Teile mitgerissen. 

Zum Zeitpunkt des Unglücks befanden sich nach amtlichen Angaben zwischen 20 und 22 Gäste in dem Gebäude in 1200 Metern Höhe, außerdem sieben oder acht Angestellte. Auch mehrere Kinder wurden vermisst.

Nach Medienberichten wurden am Donnerstag vier Leichen gefunden, der Zivilschutz bestätigte zwei Tote. Mindestens zwei Menschen überlebten das Unglück.

Augenzeugen sprachen von apokalyptischen Szenen. Die Gäste hatten offenbar nach den vier schweren Erdbeben am Mittwoch in der Eingangshalle des Hotels auf ihre Abfahrt gewartet. In dem Schneechaos verzögerte sich aber wohl die Ankunft des Räumfahrzeugs. Ein Bekannter eines Überlebenden hatte zudem erzählt, er habe einen Notruf abgesetzt, aber niemand habe ihm geglaubt.

Die gesamte Region wird seit August von Erdbeben erschüttert. In den vergangenen Tagen kam der Schnee hinzu, viele Menschen waren ohne Strom. Auf zahlreichen Straßen war kein Durchkommen. Zum Wochenende soll sich das Wetter wieder etwas bessern.

„Tragödie“: Merkel kondoliert Gentiloni

Nach dem Lawinenabgang auf ein Berghotel in den italienischen Abruzzen hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in einem Kondolenzschreiben an den italienischen Ministerpräsidenten Paolo Gentiloni ihre Anteilnahme ausgedrückt. In dem Hotel habe sich "eine Tragödie abgespielt", sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Freitag in Berlin. In dem Schreiben an Gentiloni habe Merkel "die Anteilnahme" ihrer Landsleute und ihr "ganz persönliches Mitgefühl" übermittelt.

dpa/afp

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