Kandahar: Polizeichef bei Schusswechsel getötet
Kandahar - Der Polizeichef der südafghanischen Provinz Kandahar und mindestens vier seiner Beamten wurden am Montag bei einem Schusswechsel getötet.
Präsident Hamid Karsai erklärte, afghanische Sicherheitsleute der US-Streitkräfte seien die Täter. Sie sollten den Behörden zügig überstellt werden, forderte Karsai. Der Präsident verurteilte den Zwischenfall scharf.
Wenig später erklärte der Gouverneur von Kandahar, Thorjalai Wesa, dass 41 private Sicherheitsleute entwaffnet und festgenommen worden seien und nun nach Kabul überstellt würden, wo sie vor ein Militärgericht kommen sollten. Die US-Streitkräfte wiesen eine Beteiligung an dem Zwischenfall in einer Stellungnahme jedoch zurück. Es habe sich um einen Schusswechsel zwischen Afghanen gehandelt. Polizeichef Matiullah Qati und die übrigen Beamten wurden bei dem Schusswechsel vor einem schwer bewachten Justizgebäude in der Stadt Kandahar getötet.
Zu den genauen Umständen des Hergangs des Schusswechsels gab es zunächst widersprüchliche Angaben. Beamte nannten auch verschiedene Opferzahlen. Einem Behördenvertreter zufolge wurden insgesamt zehn Sicherheitskräfte getötet, Karsai hingegen sprach von fünf Toten. Kandahar ist die ideologische Heimat und eine Hochburg der Taliban. In den letzten drei Jahren haben die Aufständischen der Taliban zahlreiche Angriff auf Ziele in Kandahar ausgeführt. Die Provinz ist zudem das Herzland der afghanischen Opiumproduktion.
ap