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Airbus-Wunder: Mädchen (14) klammerte sich an Wrackteil

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Ein Flugzeug der Airline Yemenia (hier eine Boeing) ist vor den Komoren abgestürzt.
Ein Flugzeug der Airline Yemenia (hier eine Boeing) ist vor den Komoren abgestürzt. © dpa

Sanaa - Vor den Komoren ist ein Airbus A310 mit 153 Menschen an Bord ins Meer gestürzt. Leichen sind bereits gefunden worden, ein Teenager hat das Unglück wie durch ein Wunder überlebt.

Eine 14-Jährige überstand den Crash erschöpft, aber weitgehend unverletzt. “Das ist wirklich ein Wunder“, sagte am Dienstag der komorische Regierungssprecher Abdourahim Said Bacar der Deutschen Presse-Agentur dpa.

Der Teenager, der nun in einem örtlichen Krankenhaus untersucht werde, hatte sich demnach stundenlang verzweifelt an ein Wrackstück geklammert. Nach unbestätigten Berichten soll das Mädchen zudem eine Rettungsweste getragen haben. Es war von einem der Boote gerettet worden, die vor der Hauptstadt Moroni im Indischen Ozean nach Überlebenden suchten.

Die Angaben über das Alter der Geretteten waren zuvor stark auseinander gegangen. Berichte, wonach auch der Pilot überlebt haben soll, erwiesen sich als falsch.

Das 19 Jahre alte Flugzeug war am frühen Morgen bei schlechtem Wetter beim Landeanflug auf die Komoren abgestürzt. Bisher wurde eine der drei aus der Luft gesichteten Leichen geborgen. Zuvor waren bereits drei Leichen entdeckt worden.

Ein Sprecher der Luftfahrtbehörde des Inselstaats der Komoren bestätigte am Dienstag, der zweistrahlige Airbus A 310 habe sich in

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den frühen Morgenstunden bei schlechtem Wetter im Anflug auf den Flughafen der Stadt Moroni befunden. Informationen zu Überlebenden gebe es bisher nicht, um 8.18 Uhr meldete der Nachrichtensender Al-Arabija, dass die Leichen mehrerer Passagiere gesichtet wurden.

Bilder vom Unglück vor den Komoren

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Der Direktor des Flughafens von Moroni, Hadschi Mohammed Ali, hat dies inzwischen dem französischen Sender France Info bestätigt. Zudem seien Wrackteile entdeckt worden. Zudem wurde rund 16 Seemeilen vor der Küste ein großer Ölteppich entdeckt.

Das Flugzeug der Yemenia war am Flughafen in der jemenitischen Hauptstadt Sanaa gestartet. An Bord von Flug IY 626 waren 142

Erst am 1. Juni 2009 war ein Airbus mit 228 Menschen an Bord im Atlantik abgestürzt.

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Passagiere - darunter laut dpa drei Kleinkinder - und elf Besatzungsmitglieder. Der Pilot stamme aus dem Jemen. Die Fluggäste sollen vor allem Komorer gewesen sein, die in Frankreich leben und via Sanaa in die Heimat reisen wollten. Nach Informationen der französischen Zeitschrift “Le Point“ waren 66 Franzosen an Bord. 40 von ihnen seien von Paris losgeflogen, 26 weitere von Marseille, berichtet das Blatt in seiner Online-Ausgabe am Dienstag. Wie aus der Homepage der Airline hervorgeht, fliegt Yemenia Air in Europa die Flughäfen Frankfurt, Rom, Paris, Marseille und London an.

Maschine wies Mängel auf

Das Unglücksflugzeug wies nach Angaben der französischen Regierung zahlreiche Mängel auf. Die Maschine vom Typ A310 sei 2007 von der zivilen Luftfahrtbehörde in Frankreich überprüft worden, sagte der französische Verkehr- Staatssekretär Dominique Bussereau am Dienstag dem Sender i-télé. Dabei seien mehrere Fehler aufgefallen. Sie habe Frankreich seitdem nicht mehr angeflogen. “Die Fluggesellschaft (Yemenia) stand nicht auf der schwarzen Liste, aber wir haben sie im Auge gehabt. Sie sollte demnächst von einem Sicherheitskomitee der EU überprüft werden“, sagte Bussereau.

Absturz nur 15 Minuten vor der Landung

Nach Angaben der Fluggesellschaft stürzte die Maschine in den Indischen Ozean. Der Unfall habe sich etwa 15 Minuten vor der Landung in der Inselhauptstadt Moroni ereignet, sagte ein Sprecher der Deutschen Presse-Agentur in Sanaa.

Unbestätigt blieben Informationen, wonach das Flugzeug wegen schlechten Wetters vor dem Absturz ein Durchstart-Manöver eingeleitet hatte. In dem Gebiet war es in der Nacht zum Dienstag sehr windig und regnerisch. Ein Fischer hatte nach Angaben der komorischen Botschaft in Südafrika den Airbus abstürzen sehen.

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Die Inselgruppe der Komoren liegt vor der ostafrikanischen Küste zwischen Mosambik und Madagaskar. Mit einer Fläche von knapp 1900 Quadratkilometern ist der tropische Inselstaat etwa halb so groß wie die spanische Ferieninsel Mallorca.

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© dpa

Die Inselgruppe der Komoren liegt vor der ostafrikanischen Küste zwischen Mosambik und Madagaskar. Mit einer Fläche von knapp 1900 Quadratkilometern ist der tropische Inselstaat etwa halb so groß wie die spanische Ferieninsel Mallorca. Zur föderalen islamischen Republik gehören die drei Hauptinseln Grande Comore (komorisch Njazidja), Anjouan (Nzwani) und Mohéli (Mwali) sowie mehrere Eilande. Die vierte Insel, Mayotte, hatte gegen die Unabhängigkeit gestimmt und blieb französisch.

Das abgestürzte Flugzeug war nach Angaben des Herstellers Airbus 19 Jahre alt. Es sei 1990 ausgeliefert worden und seit 1999 im Dienst der jemenitischen Fluggesellschaft Yemenia, teilte das in Toulouse ansässige Unternehmen am Dienstag mit. Die Maschine vom Typ A310-300 habe knapp 52 000 Flugstunden auf etwa 17 300 Flügen hinter sich.

Airbus sagte seine Unterstützung bei der Aufklärung der Unfallursache zu. Ein Expertenteam sei bereits unterwegs zu den Komoren. Die Maschine kann 220 Passagiere aufnehmen. Die erste A310-300 sei 1985 in den Dienst gegangen. Derzeit seien weltweit 214 Maschinen dieses Typs im Einsatz. Das Unternehmen sprach den Angehörigen der Opfer sein Beileid aus.

dpa/ap

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