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Zwölf Geiseln sterben bei Befreiungsversuch

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Die Satellitenaufnahme des Erdbeobachtungssatelliten SPOT 6 vom 08.01.2013 zeigt das Gasfeld bei In Amenas. © dpa/Astrium Services

Ain Amenas - Das Geiseldrama in der algerischen Wüste hat zwölf Geiseln das Leben gekostet. 20 bis 30 Menschen sind noch immer in der Gewalt der Entführer. Die versuchen nun, die USA zu erpressen.

Das Geiseldrama in der algerischen Wüste hat laut Berichten staatlicher Medien ein Dutzend Geiseln das Leben gekostet. Seit Beginn des Befreiungsversuchs der Streitkräfte am Donnerstag seien zwölf Menschen in der Gewalt der islamistischen Entführer getötet worden, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur APS am Freitag unter Berufung auf Sicherheitskreise. Darunter seien sowohl algerische Arbeiter als auch Ausländer. Zudem seien bei den Gefechten auf dem Erdgasfeld 18 Entführer ums Leben gekommen.

Das Schicksal der weiteren Geiseln war bis Samstagmorgen weiterhin ungewiss. Sieben bis zehn Menschen befinden sich noch immer in den Produktionsanlagen in der Hand der Entführer. Ain Amenas, wie der Sender Radio France Internationale unter Berufung auf Sicherheitskreise berichtete.

Rund hundert von 132 Ausländern seien befreit worden. Darunter auch zwei der insgesamt acht norwegischen Geiseln. Über den Verbleib von 20 bis 30 weiteren Ausländern lagen zunächst keine Informationen vor. Unterdessen teilte das US-Außenministerium mit, dass noch immer US-Bürger in Algerien festgehalten würden. Um wie viele Staatsbürger es sich handelt, sagte Ministeriumssprecherin Victoria Nuland am Freitag nicht.

Die schlimmsten Terroranschläge seit dem 11. September

Ein Nachrichtenportal in Mauretanien berichtete, die Entführer böten den Austausch zweier US-Geiseln gegen zwei in den USA inhaftierte Islamisten an. Bei einem der beiden handelt es sich um Omar Abdel Rahman. Der blinde Scheich wurde wegen eines Anschlags auf das World Trade Center im Jahr 1993 zu lebenslanger Haft verurteilt. Als Zweiter wurde Aafia Siddiqui genannt, ein Pakistaner, der wegen der Tötung zweier US-Soldaten in Afghanistan verurteilt wurde.

Die USA lehnten jedoch ab. „Die Vereinigten Staaten verhandeln nicht mit Terroristen“, erklärte Nuland in Washington.

Der UN-Sicherheitsrat hat den Terrorangriff in der algerischen Wüste schärfstens verurteilt. Die Täter, die Hintermänner und Geldgeber dieses Terrorakts müssten vor Gericht gebracht werden, teilte das höchste UN-Gremium in einer Erklärung am Freitagabend mit. Es rief alle Staaten zur Unterstützung der algerischen Regierung auf. Alle Formen des Terrorismus stellten eine der ernsthaftesten Bedrohungen des Friedens und der Sicherheit dar.

dapd/dpa

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