Gefährliche Expedition: Erste Everest-Besteigung nach Erdbeben

Kathmandu - Im April starben beim Erdbeben in Nepal 9000 Menschen. Seither hat sich niemand mehr auf den Mount Everest getraut. Jetzt wagt ein Japaner die Besteigung. Wie will er das alleine schaffen?
Als erster Bergsteiger nach dem schweren Erdbeben in Nepal im April will der Japaner Nobukazu Kuriki den Mount Everest bezwingen. Die Expedition soll am Dienstag nach Lukla am Fuß des höchsten Berges der Welt aufbrechen. „Kurikis Expedition wird eine positive Botschaft an die Welt senden, die über die Sicherheit in Nepal nach dem Erdbeben besorgt ist“, sagte der Generaldirektor der Tourismusbehörde Nepals, Govinda Bahdaur Karki, am Montag.
Der Japaner erhielt die erste und bisher einzige Aufstiegs-Genehmigung seit dem verheerenden Erdbeben vom 25. April. Dieses hatte rund 9000 Menschen das Leben gekostet. Am Everest starben 19 Bergsteiger, die von einer Lawine fortgerissen worden waren. Seither war der 8848 Meter hohe Berg gesperrt.
Der 33-jährige Kuriki will den Gipfel über die Südostroute alleine bezwingen. Bis zum Camp II (6400 Meter) wird er von dem japanischen Fotografen Masaru Kadotani begleitet. Für Kuriki ist es schon der fünfte Versuch, den Everest zu besteigen. Beim letzten Mal - im Jahr 2012 - hatte er sich schwere Erfrierungen vor allem an den Händen zugezogen. Die nun beginnende Herbstsaison gilt wegen starker Winde, extremer Temperaturen und kürzerer Tage als schwierig und gefährlich.
dpa