„Costa Concordia“ in Genua angekommen

Genua - Die „Costa Concordia“ hat ihre letzte Reise fast hinter sich gebracht. Das im Januar 2012 havarierte Kreuzfahrtschiff kam am Sonntagmorgen gezogen von mehreren Schleppern vor seinem Abwrackhafen Genua an.
Das havarierte Kreuzfahrtschiff "Costa Concordia" hat seine letzte Reise beendet. Nach einer viertägigen Fahrt von der Unglücksstelle vor der italienischen Insel Giglio zogen Schlepper das schwer beschädigte Luxusschiff in den Hafen der norditalienischen Küstenstadt Genua, wo es in den kommenden zwei Jahren abgewrackt werden soll.
"Wir können endlich erleichtert aufatmen", sagte Italiens Umweltminister Gian Luca Galletti, nachdem der 290 Meter lange Ozeanriese sicher im Hafen eingetroffen war. Die italienischen Behörden sowie die Nachbarn in Frankreich hatten die Überführung des schwer beschädigten Schiffs mit Sorge verfolgt. Es bestand die Sorge, dass es auf der 280 Kilometer langen Fahrt aufbrechen und das Meer verseuchen könnte.
Das Schiff, das nur dank riesiger luftgefüllter Schwimmkörper über Wasser bleibt, war in der Nacht zum Sonntag vor Genua eingetroffen. Am Morgen lösten die beiden Hochseeschlepper, die das Schiffswrack von der Unglücksstelle bis zum Hafen der norditalienischen Küstenstadt geschleppt hatten, ihre Seile, woraufhin kleinere Schlepper die Aufgabe übernahmen, das Schiff in den Hafen zu bugsieren.
Die "Costa Concordia" war am 13. Januar 2013 bei einem verfehlten Manöver vor der italienischen Insel Giglio auf Grund gelaufen, leck geschlagen und gekentert. 32 der 4200 Menschen an Bord kamen bei dem Unglück ums Leben, darunter zwölf Deutsche. Erst nach langer Vorbereitung gelang es, das Wrack wieder zum Schwimmen zu bringen. Die gesamte Bergung und Verschrottung des Ozeanriesen soll letztlich rund 1,5 Milliarden Euro kosten.
Die Costa Concordia auf ihrer letzten Reise - Bilder
Das 2006 in einer Werft in Genua gebaute Schiff wird in den kommenden zwei Jahren in seine Einzelteile zerlegt werden. Zunächst soll die Innenausstattung abmontiert werden, um das Schiff so leicht zu machen, dass es zur Demontage ins Dock geschleppt werden kann. Etwa 40.000 bis 50.000 Tonnen Stahl sollen an Metallhändler verkauft und eingeschmolzen werden. Auch die Kabel, Leitungen, Maschinen oder Möbel könnten weiterverwendet werden.
Andere Einzelteile wie das Klavier, das zum Zeitpunkt des Unglücks gespielt wurde, sollen in Genua ins Museum kommen. Es wird erwartet, dass die knapp zweijährigen Abwrackarbeiten hunderte Menschen beschäftigen werden. Persönliche Gegenstände der Passagiere, die noch an Bord gefunden werden, sollen an ihre Eigentümer übergeben werden. Zuallererst soll jedoch nach einem indischen Kellner gesucht werden, dessen Leiche bisher nicht gefunden wurde.
AFP