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Wundermittel Cannabis? Cannabinoide schützen laut neuer Studie vor Corona - verbunden mit einem Aber

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Von: Marc Dimitriu

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Cannabis schütz offenbar vor Corona.
Cannabis schütz offenbar vor Corona. © RAUL ZAMORA/ATONCHILE via www.imago-images.de

Cannabis wird von Menschen schon seit tausenden Jahren als Heilmittel genutzt. Eine neue Studie beschreibt nun einen schützenden Effekt des Wirkstoffs gegen Corona.

Corvallis, USA - Seit zwei Jahren hat das Coronavirus die Welt im Würgegriff. Doch mit der Zeit lernte die Menschen, das Virus besser in den Griff zu bekommen. Besonders wichtig dabei ist natürlich die Schutzimpfung, die sich als Erfolgsstory herausstellte. Auch immer mehr Medikamente werden mittlerweile zugelassen, wobei sich hier im Gegensatz zur Impfung noch kein Wundermittel herauskristallisiert hat. Forscher der Oregon State University haben nun offenbar ein weiteres Mittel zur Bekämpfung der Pandemie gefunden: Cannabis.

US-Forscher mit neuer Studie: Cannabis schütz vor Corona - aber nicht allein

Die Pflanze wird schon seit der Antike als Heilmittel genutzt und ist auch heutzutage, auch weil die Drogenpolitik immer liberaler wird, wieder häufig als Medikament in Verwendung. Medizinisches Cannabis wird zum Beispiel bei Krebs oder bei chronischen Schmerzleiden verschrieben. Die US-Forscher haben nun die Wirkung im Zusammenhang mit Corona erforscht und sind zu freudigen Ergebnissen gekommen, die sie im Fachblatt Journal of Natural Products veröffentlichten.

Sie fanden heraus, dass Cannabinoide den Eintritt des Coronavirus in die Zellen blockieren und so vor einer Ansteckung schützen. Die Säuren CBGA (Cannabigerolsäure) und CBDA (Cannabidiolsäure) binden dabei offenbar das Spike-Protein und verhindern somit den Eintritt in die Zellen. CBGA und CBDA sind anders als der Wirkstoff THC nicht psychoaktiv. CBD-Tropfen oder andere Produkte, die CBD enthalten, kann man deshalb auch in Deutschland einfach in Drogeriemärkten oder Spezialgeschäften kaufen.

„Diese Cannabinoidsäuren sind in Hanf und in vielen Hanfextrakten reichlich vorhanden“, erklärt Studienleiter Richard van Breemen, wie ntv berichtet. Ein Vorteil der untersuchten Cannabinoide sei auch, dass sie weit verbreitet und leicht verfügbar sind.

Van Breemen erklärt weiter, dass die entsprechenden Präparate mit Cannabinoiden über den Mund eingenommen werden können. Sie sollen bei einer Corona-Infektion die Symptome abschwächen. Allerdings betont er auch, dass Cannabinoide alleine nicht gegen Corona ausreichten. Eine Therapie mit CBD-Ölen sei nur Kombination mit einer Impfung sinnvoll.

Cannabinoide binden Spike-Protein des Coronavirus - Cannabis verkürzt Infektion

Doch wie funktioniert die Cannabis-Therapie gegen Corona genau? Im Zusammenhang mit Corona ist häufig von Spike-Proteinen die Rede. Dabei handelt es sich nach außen ragende Proteinstrukturen einer Virushülle. Diese sind wichtig bei der Bindung des Virus an die Wirtszelle. Genau das soll verhindert werden. Darauf zielen auch die Corona-Impfungen und Antikörpertherapien ab.

Die Cannabinoide binden sich an die Spike-Proteine und verhindern somit, dass das Virus an das körpereigene Enzym ACE2 andocken kann. „Das bedeutet, dass Hemmstoffe für den Zelleintritt, wie die Säuren aus Hanf, verwendet werden könnten, um eine Sars-CoV-2-Infektion zu verhindern“, sagt van Breemen. Cannabinoide könnten auch die Infektionen verkürzen, da sie die weitere Vermehrung der Viren blockieren könnten.

Die Studie wurde allerdings noch nicht mit den aktuellen Corona-Varianten durchgeführt. Allerdings kamen die Forscher zu dem Ergebnis, dass die Hanfverbindungen gegen die Alpha-Variante und die Beta-Variante wirksam waren. van Breemen zeigt sich jedoch zuversichtlich, dass sie auch bei neueren Virus-Varianten wirken. „Unsere Daten zeigen, dass CBDA und CBGA gegen die beiden von uns untersuchten Varianten wirksam sind, und wir hoffen, dass sich dieser Trend auch auf andere bestehende und künftige Varianten ausweiten wird.“ Die Studie der Forscher aus Oregon ist allerdings nicht die Erste, die eine Schutzwirkung von Cannabis gegen Corona feststellt. Kanadische Forscher kamen im Frühjahr 2020, also kurz nach dem Ausbruch der Pandemie zu demselben Ergebnis. (md)*Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA

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