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Weniger Todesopfer aber mehr "Vollkaskomentalität"

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Wien - Zwar habe die Zahl der Bergunfälle in Österreich abgenommen, doch gleichzeitig würde auch eine "Vollkaskomentalität" zunehmen, mahnt das österreichische Kuratorium für Alpine Sicherheit.

"Die Unfallzahlen für den Sommer 2017 sind erfreulich", teilte das österreichische Kuratorium für Alpine Sicherheit in einer Pressemitteilung mit. Es habe weniger Todesopfer in Österreichs Bergen gegeben. "Die Hälfte der Unfälle gab es beim Bergwandern, meist durch Sturz, Stolpern und Ausgleiten, gefolgt von Herz-Kreislaufversagen." Denn die Bergunfälle würden längst nicht mehr nur versierte "Top-Alpinisten" betreffen. Der Grund sei, dass Bergwandern, Klettersteiggehen und Mountainbiken derzeit boomen. Daher will das Kuratorium seine Präventionsarbeit verstärken. 

Im Zeitraum von Anfang Mai bis Mitte September verunfallten in Österreichs Bergen 126 Personen tödlich. Der langjährige Durchschnitt liegt für den Betrachtungszeitraum bei 135 Alpintoten. Auch die Gesamtzahl der Verunfallten hat im Vergleich zum Vorjahr um 11 Prozent leicht abgenommen. Während der Ferienzeit in den Monaten Juli und August hat sich ein Großteil der Unfälle ereignet. 

Knapp die Hälfte der Verunfallten waren Österreicher, ein gutes Drittel waren deutsche Staatsbürger. Fast die Hälfte aller Verunfallten kamen bei der Bergsportdisziplin Wandern zu Schaden. Die Hälfte der Alpintoten im Sommer 2017 starben im betrachteten Zeitraum beim Bergwandern. Hauptunfallursache sind Sturz, Stolpern und Ausgleiten, gefolgt von Herz-Kreislaufversagen.

Das Kuratorium mahnte an, dass alpine Notrufe nicht nur bei Unfällen abgesetzt würden. Darunter fielen Personen, die mit den Begebenheiten einer Tour und den Verhältnissen überfordert sind oder sich selbst überschätzen. Der Anteil der Unverletzten habe in den letzten zehn Jahren signifikant zugenommen. Im Jahr 2016 waren seien dies fast ein Drittel aller Notrufe gewesen. Alpinpolizei und Bergrettung würden bei ihren Einsätzen im alpinen Gelände vor immer höhere technische Herausforderungen gestellt, und die Einsätze werden immer kostspieliger und skurriler. "Eine Entwicklung in Richtung "Vollkaskomentalität" mit Abgabe der Eigenverantwortung scheint leider auch am Berg mehr Einzug zu halten."

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