Fünf Tote nach Schießerei in US-Zeitungsredaktion: Waffe war legal erworben

Mehreren Medienberichten zufolge soll es im US-amerikanischen Maryland eine Schießerei in einer Zeitungsredaktion gegeben haben. Mindestens fünf Menschen sollen getötet worden sein.
Update 29. Juni 18.41 Uhr
Der Mann, der in einer Zeitungsredaktion im US-Bundesstaat Maryland fünf Menschen erschossen haben soll, hat seine Waffe legal erworben. Das sagte Polizeichef Timothy Altomare am Freitag auf einer Pressekonferenz. Bei der Waffe handelt es sich demnach um eine Flinte.
Update 29. Juni, 07.27 Uhr
Beim Angriff auf eine US-Lokalzeitung ist auch eine erst kürzlich eingestellte Frau erschossen worden. In Nachrufen auf ihrer Internetseite gedachte die „Capital Gazette“ am Freitag den fünf Opfern.
Unter den Opfern sind zwei Frauen: Eine Verkaufsassistentin, die erst kurz bei dem Blatt war, sowie eine Lokalreporterin und Kolumnistin. Getötet wurden auch ein langjähriger Sportjournalist, ein Leitartikel-Autor und der stellvertretende Chefredakteur.
Update 29. Juni, 06.11 Uhr: Alte Rechnung nimmt blutiges Ende
Hatte er eine alte Rechnung offen? War es Rache? Ein bewaffneter Mann ist am Donnerstag in die Redaktion der kleinen Lokalzeitung „Capital Gazette“ in der US-Stadt Annapolis eingedrungen und hat fünf Menschen erschossen. Zwei weitere wurden verletzt, vermutlich durch umherfliegende Glassplitter. Reporter des Blattes berichteten, wie sie sich unter ihren Schreibtischen verschanzten. „Ich habe nur gehofft, dass mein Telefon nicht klingelt“, sagte der Journalist Phil Davis dem US-Sender CNN. Der Schütze wurde festgenommen. Die Ermittler halten ihn für einen Einzeltäter.
Eine andere Reporterin musste den Tod eines Kollegen aus nächster Nähe mit ansehen: „Ich sah nicht den Täter, aber ich sah, wie er getroffen wurde. Er ging zu Boden“, sagte sie.
Nach Berichten mehrerer US-Medien handelt es sich bei dem Täter um einen 38 Jahre alten Mann aus der Region. Er fechte mit dem Blatt seit Jahren einen erbitterten Rechtsstreit aus. „Das ist das, was wir hören“, sagte Polizeichef Bill Krampf dazu nur.
Polizeisprecher Ryan Frashure bestätigte jedoch: „Das war ganz offensichtlich jemand, der eine alte Rechnung mit der Zeitung offen hatte.“ Es sei eine gezielte, wenngleich nicht besonders akribisch geplante Tat gewesen. Augenzeugen berichteten, wie sich der Schütze seinen Weg in Richtung der Schreibtische gebahnt hatte, wo ein Teil der Führungsmannschaft der Zeitung saß.
Mindestens fünf Tote bei Schießerei in US-Zeitungsredaktion - Täter gefasst
Maryland - Bei der Schießerei sind nach Behördenangaben mindestens fünf Menschen getötet worden. Zudem seien mehrere Menschen verletzt worden. Wie die Behörden weiter mitteilten, wurde der Tatverdächtige festgenommen.
Annapolis - In einer Zeitungsredaktion in Annapolis nahe der US-Hauptstadt Washington sind am Donnerstag mehrere Menschen erschossen worden. Der Tatort ist der Newsroom der Zeitung „Capital Gazette“, wie der zuständige Bezirkssheriff, Ron Bateman, in einem Live-Telefonat dem Sender Fox News sagte. Örtliche Medien berichteten von vier Toten.
Die Behörde für Schusswaffenkontrolle (ATF) teilte im Kurzbotschaftendienst Twitter mit, sie sei wegen einer Schießerei bei der "Capital Gazette" in Annapolis, der Hauptstadt von Maryland, im Einsatz.
Ein Reporter der betroffenen Zeitungsredaktion schrieb auf Twitter: „Ein Einzelschütze hat in meinem Büro auf mehrere Menschen geschossen. Einige davon sind tot.“ Nach Schilderung von Augenzeugen haben sich Beschäftigte unter Schreibtischen versteckt, um sich vor den Schüssen zu schützen.
„Es gibt nichts Beängstigenderes als zu hören, wie mehrere Menschen erschossen werden, während man unter seinem Tisch hockt und hört, wie der Schütze neu lädt“, schreibt er weiter.
Nach Polizeiangaben wurde der mutmaßliche Täter gefasst. Es müsse jedoch noch sichergestellt werden, dass es sich um einen Einzeltäter handelte und dass nicht noch gefährliche Sprengsätze im Gebäude platziert wurden, sagte ein Polizeisprecher am Ort des Geschehens.
Die Polizei hat nach Medienberichten das betroffene Gebäude geräumt und die Bevölkerung aufgerufen, sich fernzuhalten. Spezialkräfte suchten nach möglichen Sprengsätzen. Die Gegend wurde weiträumig abgesperrt.
Der Gouverneur des Bundesstaates Maryland, Larry Hogan, zeigte sich betroffen. „Ich war völlig bestürzt, als ich von dieser Tragödie in Annapolis erfuhr“, schrieb er auf Twitter. Er forderte die Bevölkerung auf, allen Anweisungen der Behörden Folge zu leisten.
Auch US-Präsident Trump hat sich auf Twitter zu dem Vorfall geäußert: „Meine Gedanken und Gebete sind bei den Opfern und ihren Familien. Danke an alle Helfer, die momentan vor Ort sind.“
dpa/afp