Amokfahrerin von Las Vegas: "Ich war gestresst"

Las Vegas - Zwei Tage nach ihrer tödlichen Amokfahrt in Las Vegas ist eine 24-Jährige wegen Mordes angeklagt worden. Das Motiv der Frau, einer obdachlosen Mutter, ist weiter unklar.
Sie könne sich nicht erklären, warum sie mit ihrem Wagen wiederholt in eine Menschenmenge gefahren sei, sagte Lakeisha Holloway der Polizei. Eine 32-jährige Passantin aus Arizona wurde dabei getötet, mehr als 30 weitere Menschen wurden verletzt. Die Täterin muss sich nun wegen Mordes verantworten.
Holloway wurde am Dienstag zudem wegen Fahrerflucht und Vernachlässigung ihres Kindes angeklagt: Während der Tat saß ihre dreijährige Tochter mit im Auto, die Kleine blieb jedoch unverletzt. Sie sei an dem Tag "gestresst" gewesen, sagte die 24-Jährige der Polizei: Sie habe immer wieder versucht, im Auto zu schlafen, sei aber jedes Mal von den Wächtern der Grundstücke, vor denen sie geparkt hatte, verjagt worden.
Holloway war am Sonntag absichtlich und wiederholt auf den Bürgersteig des belebten Las Vegas Strip und in die dort flanierenden Passanten gerast. Anschließend fuhr sie zu einem Hotel und bat den Parkplatzwächter, den Rettungsdienst zu rufen. Der Polizei sagte sie nun, sie könne sich nur noch an einen "Körper erinnern, der von ihrer Windschutzscheibe abprallte und diese dabei zersplitterte".
Die 24-Jährige versicherte demnach, weder Drogen noch Alkohol genommen zu haben. Die Polizei hatte zuvor jedoch berichtet, die Frau habe unter dem Einfluss einer Art von Aufputschmittel gestanden.
Nach Angaben der Ermittler stammt Holloway aus dem Bundesstaat Oregon, ist obdachlos und lebte seit vergangener Woche mit der Tochter in dem Auto. Sie war offenbar mit dem Vater ihres Kinds zerstritten und auf dem Weg zu ihm nach Texas, als sie in Las Vegas vorbeikam. Die 24-Jährige war demnach bisher nicht vorbestraft. Am Mittwoch soll sie erstmals vor Gericht erscheinen.
afp