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„Urbi et orbi“: Papst Franziskus erteilt Segen auch in Corona-Zeiten

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Weihnachtsfeier mit Papst Franziskus
Weihnachtsfeier mit Papst Franziskus © dpa / Alessandra Tarantino

Zu Weihnachten erteilte Papst Franziskus seinen Segen „Urbi et orbi“ vom Balkon des Petersdomes. Dabei kritisiert er die Europäer für den Umgang mit Flüchtlingen.

Update vom 12. April 2020: Auch in der Corona-Krise spendet Papst Franziskus den Ostersegen „Urbi et Orbi“. Allerdings wird bei der Messe des Papstes 2020 vieles anders sein als gewohnt.

Update vom 25. Dezember, 12.27 Uhr: Papst Franziskus hat zum Frieden in der Welt aufgerufen. In seiner Weihnachtsbotschaft auf dem Petersplatz in Rom äußerte das Oberhaupt der katholischen Kirche am Mittwoch die Hoffnung auf ein baldiges Ende des Syrienkonflikts. Er sprach darüber hinaus zahlreiche weitere Konflikte im Nahen und Mittleren Osten, in Afrika, der Ukraine und auf dem amerikanischen Kontinent an. Er forderte zudem einen besseren Schutz für Flüchtlinge.

Franziskus beklagte verschiedenartiges Unrecht als Ursache für die Flucht. Er wannte sich auch mit mahnenden Worten an die Europäer: Die Ablehnende Haltung gegenüber der Aufnahme von Geflohenen nannte der Papst ebenfalls eine „Ungerechtigkeit“. Insofern würde den Flüchtlingen eine doppelte Ungerechtigkeit zuteil. Er sprach von einem oft verhärteten und egoistischen Herzen der Menschen. Dieses solle durch Christus geöffnet werden.

„Es gibt die Finsternis bei den wirtschaftlichen, geopolitischen und ökologischen Konflikten, doch das Licht Christi ist heller“, sagte Franziskus von der Loggia des Petersdoms vor Tausenden Gläubigen auf dem Platz. Anschließend spendete der Papst den traditionellen Segen „Urbi et Orbi“ (der Stadt und dem Erdkreis). Schon Stunden zuvor hatte er in einer gesonderten Botschaft gemeinsam mit Kirchenführern aus England und Schottland zu einer friedlichen Beendigung des blutigen Konflikts im Südsudan aufgerufen.

„Urbi et orbi“: Papst Franziskus sendet Friedensbotschaft zu Weihnachten

Rom - Papst Franziskus wendet sich am ersten Weihnachtsfeiertag erneut an die Gläubigen. Er richtet seine Friedensbotschaft an die Welt und erteilt den Segen „Urbi et orbi“. Ab zwölf Uhr betritt der Führer der katholischen Kirche dazu den Balkon des Peterdomes im Rom. Tausende Gläubige versammeln sich traditionell direkt auf dem Petersplatz. Doch die Worte des Papstes werden auch live im TV und im Live-Stream übertragen.

„Urbi et orbi“: Papst Franziskus erteilt zu Weihnachten Segen in Rom

Die lateinischen Worte „urbi et orbi“ bedeuten ins Deutsche übersetzt „Der Stadt und dem Erdkreis“. Damit zeigt die katholische Kirche ihren globalen Charakter. Nach Vatikan-Angaben sind jedes Jahr knapp 100 TV-Teams in Rom vor Ort und übertragen den Papst-Segen in knapp 60 Länder live.

Nach der katholischen Lehre wird allen Gläubigen, die den Segen „urbi et orbi“ sehen oder hören können, unter normalen Umständen kompletter Sündenablass erteilt. Dies gilt auch, wenn die Botschaft nicht live in Rom, sondern lediglich via Radio, Fernsehen oder Live-Stream empfangen wird.

Papst Franziskus ruft zu Weihnachten zu selbstloser Mitmenschlichkeit auf

Papst Franziskus richtete sich auch bereits an Heiligabend an die Gläubigen. In seiner Christmette rief er die Menschen zu Weihnachten zu selbstloser Mitmenschlichkeit aufgerufen. „Warten auch wir nicht darauf, dass der Nächste rechtschaffen wird, um ihm Gutes zu tun, dass die Kirche vollkommen sei, um sie zu lieben, dass die anderen dafür, dass wir ihnen dienen, uns achten. Fangen wir an“, sagte das Oberhaupt der katholischen Kirche bei der traditionellen Christmette am Dienstabend im Petersdom in Rom. In der Geburtskirche in Bethlehem wagte Erzbischof Pierbattista Pizzaballa einen Vergleich der Zeit Christi mit der heutigen Welt - und sah kaum Unterschiede.

Zu Heiligabend hob Franziskus die Bedeutung der Weihnachtsbotschaft hervor. „Weihnachten erinnert uns, dass Gott fortfährt, jeden Menschen zu lieben, auch den schlimmsten“, sagte er. Christen feiern an Weihnachten die Geburt des Religionsstifters Jesus Christus, in dem nach christlichem Glauben Gott Mensch wurde. „In Jesus hat sich Gott zum Kind gemacht, um sich von uns umarmen zu lassen“, sagte der Papst.

Papst Franziskus in Christmette: Gottes Liebe nicht an Bedingungen geknüpft

Gottes Liebe zu den Menschen sei nicht an Bedingungen geknüpft. „Wie oft denken wir, dass Gott gut ist, wenn wir gut sind, und dass er uns straft, wenn wir böse sind. So ist es nicht“, sagte Franziskus.

Franziskus betrat die Basilika kurz vor 21.30 Uhr hinter einer Prozession goldgewandeter Kardinäle. Vor Beginn der Messe enthüllte er eine Christkindfigur. Zwölf Kinder aus Italien, Japan, Venezuela, Kenia, Uganda, den Philippinen und dem Irak legten Blumen rundherum.

Für Franziskus, der in der vorigen Woche 83 Jahre alt wurde, ist es dieses Jahr die siebte Weihnachtsfeier als Oberhaupt der katholischen Kirche. Der frühere Erzbischof von Buenos Aires war im März 2013 als Nachfolger des zurückgetretenen Benedikt XVI. zum Pontifex gewählt worden. Den traditionellen päpstlichen Segen „Urbi et Orbi“ spendet er am Mittwoch, dem ersten Weihnachtsfeiertag.

Auch im Heiligen Land wurde Weihnachten am Dienstag festlich begangen. Von Jerusalem fuhr ein Konvoi aus etwa 40 Fahrzeugen ins knapp zehn Kilometer entfernte Bethlehem im Westjordanland. Die Prozession wurde vom Leiter des katholischen Patriarchats im Heiligen Land, Erzbischof Pierbattista Pizzaballa, angeführt. Auf dem Krippenplatz in Bethlehem im Westjordanland wurde die Prozession feierlich empfangen. Pizzaballa, ein italienischer Franziskaner, zelebrierte am Abend in Bethlehem die Mitternachtsmesse, zu der auch Palästinenserpräsident Mahmud Abbas erschien.

Laut dem Evangelisten Lukas wurde Jesus in Bethlehem geboren und in eine Krippe gelegt. Die Geburtskirche steht am vermuteten Ort. Jerusalem wiederum ist der Bibel zufolge der Ort von Kreuzigung und Auferstehung Jesu.

In seiner Predigt verglich Pizzaballa die Zeiten von damals und heute. „Lasst uns daran denken, dass die Zeit von Jesus nicht besser als unsere war. Damals gab es die Besetzung durch die Römer, es gab Herodes und es gab verschiedene Machtzentren“, sagte er. „Alles in allem gesehen, hat sich der Mensch seitdem nicht viel geändert.“

Zuletzt sorgte der Vatikan für Aufsehen, indem er vor der „Gender-Ideologie“ warnte. Zudem äußerte sich Papst Franziskus zum Thema Prostitution.

rjs/dpa

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