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Mühldorfs Volleyballer auf Zweitliga Abschiedstour: Erst der Bodensee, dann der Breisgau

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Bekommt Moritz Wöls (rechts, auf dem Bild mit Thomas Brandstetter) endlich mehr Spielanteile? In den vergangenen Partien wurde der Nachwuchsspieler des TSV oft nur zum Aufschlag eingewechselt. Diesmal soll er mehr Verantwortung übertragen bekommen, sagt Coach Michi Mayer.
Bekommt Moritz Wöls (rechts, auf dem Bild mit Thomas Brandstetter) endlich mehr Spielanteile? In den vergangenen Partien wurde der Nachwuchsspieler des TSV oft nur zum Aufschlag eingewechselt. Diesmal soll er mehr Verantwortung übertragen bekommen, sagt Coach Michi Mayer. © Fabian Bartsch

Der Abstieg der Mühldorfer Zweitliga-Volleyballer ist nicht mehr zu vermeiden, aber die Saison ist noch nicht vorbei. Und die Mühldorfer wollen die anderen Teams noch ärgern und wenn möglich den einen oder anderen Sieg einfahren. Am Wochenende haben sie dazu gleich zweimal die Gelegenheit.

Mühldorf – Rein in den Bus und ab an den Bodensee. Was nach Sommerfrische klingt ist mit harter Arbeit für die Volleyballer des TSV Mühldorf verbunden. Denn die Zweitligisten vom Inn müssen in der Bodensee-Airport-Arena am Samstagnachmittag zunächst gegen die YoungStars aus Friedrichshafen ran (Beginn 16 Uhr). Tags darauf geht die Reise weiter in den Breisgau, wenn der FT 1844 Freiburg gegen Mühldorf versuchen wird, seine Hoffnungen auf den Titel aufrecht zu erhalten (15 Uhr).

Zwei völlig unterschiedliche Gegner

Zwei völlig unterschiedliche Gegner, die da auf den TSV Mühldorf zukommen. Bei den einen handelt es sich um den elitären Nachwuchs der Erstliga-Hochburg Friedrichshafen, bei den anderen um ein Team, das sich seit Beginn der Saison im Kampf um die Tabellenspitze einen offenen Schlagabtausch mit den Baden Volleys aus Karlsruhe liefert. Aktuell, da noch vier Spiele ausstehen, ist Karlsruhe der Klassenprimus mit 50 Punkten auf dem Konto. Freiburg aber ist mit vier Punkten Rückstand auf Tuchfühlung.

Der Blick von Mühldorfs Cheftrainer Michi Mayer richtet sich zunächst einmal auf Friedrichshafen. Dabei handelt es sich um die einzige Mannschaft in der 2. Bundesliga, gegen die der TSV Mühldorf in der laufenden Saison einen klaren Sieg eingefahren hatte. Im Hinspiel bezwangen die Männer vom Inn das Team vom Bodensee relativ klar mit 3:0 - das einzige Spiel, in welchem die Mühldorfer ohne Satzverlust blieben.

Insgesamt nur zwei Siege in dieser Saison

Und es ist auch nur eines von insgesamt zwei Spielen, das der TSV in dieser Saison gewinnen konnte. Jubeln durften die Mühldorfer nur noch ein weiteres Mal, das war am 14. Januar beim 3:1 über Hammelburg. Und dann gab es noch ein 2:3 gegen die Blue Volleys aus Gotha, das den Mannen um Michi Mayer immerhin noch einen Punkt für zwei gewonnene Satz eingebracht hatte. Ansonsten hat sich nicht viel getan. Mühldorf steht weiterhin auf dem vorletzten Tabellenplatz, nur Friedrichshafen liegt noch hinter Mühldorf, in 19 Spielen hat es die Nachwuchstruppe vom Bodensee kein einziges Mal geschafft, auch nur einen Punkt mit nach Hause zu nehmen.

Absteigen können die talentierten Jugendlichen nicht, also wäre der TSV Mühldorf die erste Mannschaft der 2. Liga, die den Rückzug in die 3. Liga antreten muss. Denn selbst, wenn die Mühldorfer aus den verbleibenden fünf Spielen die maximale Punkteausbeute einheimsen, würden am Ende nur 22 Punkte auf der Habenseite stehen und damit immer noch zwei zu wenig, um mit dem GSVE Delitzsch gleichzuziehen, der bereits 24 Zähler in 20 Spielen gesammelt hat.

Abstieg aus sportlicher Sicht nicht mehr abzuwenden

Dass die Mühldorfer mit dem Rücken zur Wand stehen, damit hat sich Chefcoach Michi Mayer schon vor vielen Wochen abgefunden. Dass ein Abstieg aus sportlicher Sicht nicht mehr abzuwenden ist, ebenfalls. Und so gilt es für die noch verbleibenden Aufgaben zumindest die maximale Leistung abzurufen. „Ganz klar: Dieses Spiel müssen wir gewinnen“, gibt Mayer vor und verrät, dass er im Hinblick auf die nächste Saison einiges ausprobieren möchte. „Mehr Spielzeit für Moritz Wöls“, sagt Mayer unter anderem.

„Mathematisch steht der Abstieg fest. Aber wir können immer noch im Meisterschaftsrennen mitmischen oder im Abstiegskampf ein Wort mitreden, indem wir dem ein oder anderen Kandidaten, der um den Klassenerhalt kämpft, ein Bein stellen“, meint Mühldorfs „Capitano“ Tom Brandstetter. Brandstetter spricht davon, dass es wohl in dieser Saison zwei Mannschaften sein werden, die in die 3. Liga absteigen müssen. Sowohl das Team aus Delitzsch (24 Punkte), als auch Hammelburg (24) und auch Dresden (25) und Kriftel (28) müssten dann noch bangen. „Das wird noch ein harter Abstiegskampf“, prophezeit Brandstetter, „und wir mischen mit, weil wir noch noch gegen Dresden, Delitzsch und Kriftel spielen müssen.“

Alle sind gesund

Mühldorf kann aus den Vollen schöpfen, wenn am Wochenende gleich zwei Spiele anstehen. „Alle sind gesund, und eigentlich ist auch die Stimmung im Training ziemlich gut, schade, dass wir das dan bei den Spieltagen nicht mit Punkten untermalen können“, bedauert der Mühldorfer Kapitän, wenn er schon mal die Saison Revue passieren lässt.

Woran liegt’s`? „Es ist einfach wie verhext und es kommt einfach recht viel zusammen. Wir hatten noch nie soviel Pech mit Verletzungen in diesem Jahr und auch noch nie so viel Pech mit unglücklichen Schieri-Entscheidungen“, nennt Brandstetter zwei Gründe. Das Team sei mit nur wenig Vorbereitung in die Saison gestartet, er selbst sei nicht fit gewesen, dann die langwierige Verletzung des routinierten Mittelblockers David Fecko. „Da wurde der Kader dann schon dünn, wenn dann die Alternativen fehlen.“ Die Mühldorfer Nachwuchskräfte nennt Brandstetter, absolut talentierte Jugendspieler, die sehr gut mittrainiert hätten, im Spielbetrieb aber auch bei der Jugend und in der 2. Herrenmannschaft eigebunden gewesen seien, „wo sie ja den Aufstieg in die Bayernliga so gut wie in der Tasche haben“.

Ein Blick in die Zukunft

Aber basierend auf diese Jugend verfüge der Verein über ein stabiles Fundament, um auch in der 3. Liga gut mithalten zu können, wagt Brandsteter einen Blick in die wohl nicht mehr vermeidbare Zukunft. „Ich habe schon das Gefühl, dass die 2. Bundesliga stärker geworden ist. Und auch die 3. Liga hat an Niveau zugelegt. Aber ich denke, wir werden da gut dabei sein!“ Ziel sei es, dafür eine schlagkräftige Truppe aufzustellen, was sich nicht einfach sei, weil Spieler das Studium beendet haben und ins Arbeitsleben starten, somit auch die Zeit für den immensen Traininsgaufwand weniger wird. Das sei auch bei ihm der Fall, nachdem er sein Studium nun beendet habe, sagt Brandstetter.

Das Ziel: In Friedrichshafen gewinnen

Was die Zukunft bringt, gliche einem Blick in die Glaskugel, also beschränkt sich Brandstetter bei der Vorschau erst einmal auf das Wochenende. „Aufgabe wird natürlich sein, das Spiel in Friedrichshafen zu gewinnen, um dann mit einem entsprechend guten Gefühl nach Freiburg zu fahren!“ Immerhin: Das Hinspiel gegen Friedrichshafen konnten die Mühldorfer souverän gewinnen, „und das mit einem Ergebnis, das sonst keine andere Mannschaft in dieser Saison geschafft hat. Denn Friedrichshafen blieb in allen Sätzen klar unter 20 Punkten!“ 14, 16 und 12 Zähler holten die YoungStars am 16. Oktober vergangenenen Jahres, mehr war damals gegen eine starke Mühldorfer Mannschaft nicht drin.

Daran wolle man anknüpfen, um mit genug Selbstbewusstsein gegen den Zweiten auf Freiburg anzutreten. Die können immer noch Meister werden, haben aber auch die Titelaspiranten aus Dachau im im Nacken, die mit 42 Punkten und damit vier Punkten Rückstand auf Freiburg und acht Zähler zu Karlsruhe im Kampf um die Spitzenplätze noch ein Wörtchen mitreden wollen.

enk

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