Geschenke für den "Medaillen-Angler"

Schleching - Die Heimatgemeinde Schleching bereitete ihrem erfolgreichen Idol, Biathlet Andi Birnbacher, am Donnerstagabend am Dorfplatz einen überaus herzlichen Empfang.**Neue Bilder**
Unter den Gästen waren auch viele Skijacken des WSV Reit im Winkl, der "zweiten Heimat" von Andi, zu entdecken.
Mit den Musikanten beider Blasmusikkapellen und Dirigent Peter Hell kam Birnbacher mit seiner Freundin Anna und Vater Hans-Peter in der Kutsche zum Musikpavillon, begleitet von den Pferdefreunden Schleching. Die Kinder der Langlaufgruppe bildeten mit Langlaufskiern und Angelruten, dem Hobby von "ihrem Andi", ein langes Spalier.
"Andi Birnbacher hat in seiner ruhigen und gelassenen Art als Sportler und Mensch eine Vorbildfunktion, die Jungen hören auf ihn", sagte Bürgermeister Josef Loferer, der durch die Feier führte. Als Saisonbester im Massenstart gewann Birnbacher die kleine Weltcup-Kristallkugel, im Gesamtweltcup wurde er heuer Dritter.
Während der Weltmeisterschaft in Ruhpolding, als er mit der Mixed- und der Männer-Staffel zweimal Bronze gewann und zweimal als Vierter nur hauchdünn die Medaillenränge verpasst hatte, war Schleching wie leer gefegt. Wer nicht in Ruhpolding sein konnte, saß am Fernseher.
Landrat Hermann Steinmaßl hofft, dass Birnbacher wenigstens noch zwei Jahre weitermacht. Mit einem Ziel vor Augen, gehe das Trainieren leichter. Mit einem Augenzwinkern meinte er außerdem, dass den Schlechingern das Schießen und schnelle Laufen im Blut liege. Steinmaßl überreichte eine schöne Schale für den zukünftigen Hausstand.
Er habe vor allem an der Spritzigkeit gearbeitet, erklärte Birnbacher im Interview mit Siegi Huber auf der Bühne. Das Gefühl am Schießstand sei eine grenzwertige Situation, die man nicht beschreiben könne. Hinter seinem Erfolg stehe ein hervorragendes Ski-Team, das das ganze Jahr hervorragende Arbeit geleistet habe.
Peter Hüttinger, Vorsitzender des Skiverbandes Chiemgau, erinnerte an die ersten Erfolge Birnbachers als Jugendlicher 1997/1998 mit dem Sieg im Sprint und als Deutschland-Pokal-Gesamtsieger. Im darauffolgenden Jahr gewann er die Bronzemedaille bei der Junioren-Weltmeisterschaft in Pokljuka (Slowenien). 1999/2000 folgte die erste Goldmedaille in der Junioren-WM in der Staffel in Hochfilzen.
Für den Ski-Club Schleching hatte Kunstmaler Anton Blank ein Bild vom spannenden Zieleinlauf im Einzel in Ruhpolding gemalt, mit dem Vorstand Konrad Rappl gratulierte. "Bleib so bodenständig, wie Du bist", wünschte Vorstand Sepp Irlacher für den Fanclub. "Ein schöner Tag ist uns heute beschert", sang Pfarrer Josef Kreuzpointner, natürlich Fanclub-Mitglied, selbst verfasst auf die Erfolge von Birnbacher. Nachdem der so viel in der Welt reise, hing der Pfarrer ihm ein "Franziskanisches Tau-Zeichen" von Schwester Liesbeth aus Niedernfels zum Schutz um.
Hobbyarchäologe Emil Huber überreichte ihm für seinen Angelweiher ein Fischger, eine Art antiken Rechen zum Fischfang. Als Geschenk der Gemeinde und des Verkehrsvereins Schleching mit dem Vorsitzenden Fritz Irlacher hatte Martin Sabold mit Unterstützung des Bauhofs einen großen stabilen Tisch mit festen Bänken für den Fischweiher in Reit im Winkl gefertigt. Mit der Bayernhymne klang die offizielle Feier aus. Danach stand Birnbacher für Autogramme und für lange Gespräche mit seinen Fans und den Schlechingern bereit.
bre/Chiemgau-Zeitung