1. bgland24-de
  2. Sport
  3. Regionalsport

1860 Rosenheim will Serie fortsetzen

Erstellt: Aktualisiert:

Kommentare

OVB
Domink Haas gehört wieder zum Sechziger-Kader. © re

Rosenheim - Eigentlich sollte Marco Schmidt nichts überraschen können. Der Trainer des TSV 1860 Rosenheim kennt kaum einen anderen Konkurrenten so gut wie den SV Heimstetten.

Heimstetten ist am heutigen Freitag (19.30 Uhr) Gastgeber für den Spitzenreiter.

Mit dem im Spätherbst entlassenen Trainer Claus Schromm hat er früher bei 1860 München zusammengearbeitet, man pflegt auch heute noch regen Kontakt. Auch die Handschrift von Schromms Nachfolger Rainer Elfinger kennt Schmidt, er hat sich Heimstetten zuletzt zweimal angeschaut. Und doch könnte das heute eine ganz andere Mannschaft sein.

"Ich bin gespannt, ob Elfinger seine Ankündigung wahr macht und sein Team kräftig umbaut", sagt Schmidt und warnt seine Leute schon mal davor, den heutigen Gegner an seinen letzten Ergebnissen zu messen. Elfinger muss auf alle Fälle umbauen, weil sich Torjäger Orhan Akkurt einen Abriss des Syndesmosebandes zugezogen, hat und bereits operiert worden ist. Für den zwölffachen Torschützen des Tabellen-14. ist die Saison damit beendet: "Das tut uns in der jetzigen Situation natürlich besonders weh", sagt Elfinger. Der Trainereffekt scheint in Heimstetten seinen Zauber verloren zu haben, nach einer Serie von vier Siegen vor der Winterpause gab es seit dem Wiederbeginn vier Niederlagen in Folge. Und einen völlig frustrierten Elfinger, der seinem Team beim bitteren 0:4 in Würzburg "Fehler wie in der B-Jugend" attestierte. Dem Mann, der Heimstetten mit neuer Freude am Fußball zurück zum Erfolg und direkt in die Regionalliga führen wollte, ist der Spaß nun vergangen, inzwischen scheut auch er nicht mehr davor zurück, Spieler öffentlich zu kritisieren, was eigentlich nicht sein Stil ist.

Schmidt geht also davon aus, dass Heimstetten nun alles tun wird, um sich gerade gegen den Tabellenführer zu rehabilitieren und aus der Krise zu schießen. "Der Gegner ist angeschlagen, das macht ihn so gefährlich", ahnt er. "Oft setzt ja dann gerade so ein scheinbar übermächtiger Kontrahent ungeahnte Kräfte frei." Schmidt hat sein Team genau darauf eingestellt, fordert höchste Konzentration. Auch wenn das große Saisonziel, die direkte Qualifikation für die Regionalliga Bayern, schon unter Dach und Fach ist.

Der Trainer könnte nun als nächstes Ziel die Meisterschaft ausgeben. Vier Punkte Vorsprung sind schon mal ein nettes Polster, zumal Verfolger Eltersdorf am Mittwoch sein Nachholspiel beim FC Ismaning sang- und klanglos mit 0:3 verloren hat. Doch Schmidt geht lieber immer erst mal die kleineren Schritte: "Wir wollen unsere Serie fortsetzen, im fünften Spiel in Folge ungeschlagen bleiben", lautet seine Devise. Und er will immer wieder mal Spieler aus der zweiten Reihe einbauen und auf ihre Tauglichkeit testen. Was dann passiert, werde man schon sehen. Meister? Darf gerne, aber muss nicht zwingend sein. Die Saison ist bereits ein großer Erfolg für das Kathrein-Team, alles andere wäre eine Zugabe.

In Heimstetten muss Schmidt wohl auf Markus Einsiedler verzichten, der sich beim 4:1 in Großbardorf leicht verletzt hat. Dafür steht, ausgerechnet gegen seinen Ex-Klub, Dominik Haas wieder im Kader, der in diesem Jahr noch kein Punktspiel hat bestreiten können. Und weil die zweite Mannschaft erst am Sonntag spielt, wird auch die Bank wieder üppiger gefüllt sein als zuletzt. Matthias Huber und Frederik Schramme werden wohl dazustoßen. Schmidt will gewappnet sein, für alle Eventualitäten. Und vor allem für die Überraschungen, die ihm Kollege Elfinger wohl präsentieren wird. Heimstetten wird "kratzen und beißen", um die fünfte Niederlage am Stück tunlichst zu verhindern und die Verantwortlichen zumindest ein bisschen zu versöhnen.

hü/Oberbayerisches Volksblatt

Auch interessant

Kommentare