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Aus der Traum vom Klassenerhalt: Der EHC Waldkraiburg steigt in die Landesliga ab

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Der EC Pfaffenhofen verteidigte sein Tor leidenschaftlich.
Der EC Pfaffenhofen verteidigte sein Tor leidenschaftlich. © Paolo del Grosso

Aus der Traum vom Klassenerhalt: Der EHC Waldkraiburg hat auch das letzte Spiel einer mehr als verkorksten Saison verloren und muss deshalb nun den Gang in die Landesliga antreten.

Pfaffenhofen – Es hätte so schön sein können im Krimi um den Nicht-Abstieg der Löwen aus Waldkraiburg. Ganz im Stile eines Helden-Epos wäre der Hauptdarsteller, nachdem er von seinem Erzfeind erst niedergerungen wurde, noch ein letztes Mal aufgestanden, um mit aller Kraft die Katastrophe abzuwenden. Doch ist das echte Leben, das Leben abseits von Hollywood, nicht immer mit einem Happy End versehen, was am Sonntagabend im Stadion von Pfaffenhofen einmal mehr klar wurde. Nach der 1:3-Niederlage muss der EHC Waldkraiburg aus der Eishockey-Bayernliga absteigen.

Wobei: Ein versöhnliches Ende gab es dann doch, denn Pfaffenhofen, welches sich in annähernd selber Situation befand wie die Löwen, sie durften sich zumindest keine Niederlage erlauben, konnte die Spielklasse halten und bleibt auch im kommenden Jahr in der Bayernliga.

Doppelschlag vor der Pause

Da die Löwen zum Siegen verdammt waren, gingen sich auch gleich in die Offensive. Pfaffenhofen hingegen verteidigte geordnet und lauerte lieber auf Fehler der Waldkraiburger, um ihre Nadelstiche zu setzen. In der dritten Minute gab es dann die erste bessere Annäherung an das Tor des Pfaffenhofener Keepers Weiner, doch Christian Neuert vergab gleich zwei Möglichkeiten, das Spielgerät im Tor unterzubringen.

Gleich tat es ihm sein Sturmkollege Florian Maierhofer in der fünften Minute, als dieser zweimal kurz hintereinander in eigener Überzahl einen Treffer auf dem Schläger liegen hatte. In der siebten Minute dann ein kleiner Schock-Moment. Die ohnehin dünnbesetzte Löwen-Verteidigung bangte um Florian Brenninger, der an diesem Abend hinten einsprang. Etwa drei Minuten lag dieser nach einem Foul benommen auf dem Eis.

Auch in dieser Überzahl gab es Möglichkeiten für die Löwen, doch sowohl Leon Judt als auch Michal Popelka und Tobias Jakob konnten sich nicht in die Torschützenliste eintragen. So kam es in der 16. Minute zum ersten Treffer der Gastgeber. Nach einem Pass von Neubauer enteilte Tlacil seinem bewachenden Verteidiger, fuhr allein vors Tor von Christoph Lode und netzte eiskalt ein. Nur rund zwei Minuten später fiel der zweite Treffer für Pfaffenhofen. Auch hier wurde der angreifende Torschütze nicht nur vernachlässigt, sondern vielmehr von der Verteidigung ignoriert. Wassilij Guft-Sokolov besiegelte den 2:0-Pausenstand für Pfaffenhofen.

Decker trifft nur den Pfosten

Ab dem zweiten Durchgang fehlte es den Löwen entweder an Ideen oder simpel an der Durchschlagskraft. Abgesehen von einigen kleineren zaghaften Tormöglichkeiten konnte der EHC Waldkraiburg nicht viel auffahren, um die Gäste in Bedrängnis zu bringen. Leon Decker traf das erste von insgesamt dreimal das Metall des Torgehäuses und die erste Sturmreihe, welche an diesem Abend ihren Namen kaum verdiente, blieb nahezu chancenlos. Pfaffenhofen ließ es ebenso ruhig angehen in diesem Durchgang, mit dem Unterschied, dass man es sich leisten konnte, sich auf die Verteidigung zu konzentrieren. So endete dieser Durchgang torlos, weil auch Tlacil einmal den Waldkraiburger Torpfosten traf.

Kein Aufbäumen zum Schluss

Auch der dritte Durchgang ist schnell erzählt. Nach etwas mehr als drei Minuten erhöhte Pfaffenhofen durch Hätinen auf 3:0. Die Löwen hatten auch hier ihre Möglichkeiten, welche jedoch ungenutzt blieben. Sebastian Mair unter den Eggen vergab, Decker traf noch zweimal den Torpfosten oder die Latte. Das große Aufbäumen, gerade von jenen, die in Situationen wie diesen vorangehen sollten, suchten die mehr als 100 mitgereisten Waldkraiburger Fans jedoch vergeblich. Mehr als drei Minuten vor Ende des Spiels nahm Jürgen Lederer Christoph Lode zugunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis. Die Löwen konnten sich daraufhin im Drittel der Pfaffenhofener festsetzen und Popelka traf zum 1:3-Anschluss. Doch gegen einen hochmotivierten Gegner, der den Klassenerhalt vor Augen sah, reichte dies nicht mehr. Pfaffenhofen verbleibt somit zurecht in der Bayernliga, während die Löwen vom EHC künftig den schweren Gang in die Landesliga antreten müssen.

Verteidiger Max Cejka musste vor Spielbeginn verletzt passen und bangte von draußen mit.
Verteidiger Max Cejka musste vor Spielbeginn verletzt passen und bangte von draußen mit. © Paolo del Grosso

Statistik

EC Pfaffenhofen – EHC Waldkraiburg 3:1 (2:0/0:0/1:1).

EHC Waldkraiburg: Christoph Lode (Yeingst) – Bernhardt, Jakob, Rott, Loboda, Seifert – Neuert, Brenninger, Ludwig, Dillmann, Hefke, Decker, Hipetinger, Mair, Popelka, Judt, Maierhofer, Zimmermann.

Tore: 1:0 (16.) Tlacil (Neubauer); 2:0 (17.) Guft-Sokolov (Felsoci); 3:0 (44.) Hätinen (Weber, Pfab); 3:1 (59.) Popelka (Brenninger, Neuert); Zuschauer: 500; Strafen: Pfaffenhofen 10, Waldkraiburg: 4.

aha

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