„Rückschrittlich“: TV-Expertin Kemme kritisiert den FC Bayern
Am 25. März trifft der FC Bayern im Spitzenspiel der Frauen-Bundesliga auf den VfL Wolfsburg. Dass das Spiel nicht in der Allianz Arena stattfindet, sorgt für Enttäuschung.
München – Acht Spieltage vor Saisonende der Frauen-Fußball-Bundesliga spitzt sich das Meisterschaftsrennen zu. Aktuell belegt der VfL Wolfsburg mit 39 Punkten Rang eins, dicht gefolgt vom FC Bayern mit zwei Zählern Rückstand. Grund genug etwa für die ARD, das direkte Aufeinandertreffen der beiden Teams am 25. März mit einer Live-Übertragung (17.55 Uhr) zu würdigen.

Auch die Tickets, um das Spiel live im Stadion verfolgen zu können, waren nachweislich heiß begehrt. „Ausverkauft in weniger als 30 Minuten“, war dem Instagram-Account der Bayern-Frauen zu entnehmen. Wird der Bayern Campus in Neuherberg zu klein für die Frauen-Mannschaft? Gerade einmal 2.500 Zuschauer fasst das Stadion, während die Tendenz beim Zuschauerschnitt der Heimpartien mit 2.079 Fans in der Tendenz steigend ist – der letztjährigen Frauen-EM sei Dank.
FC Bayern gegen den VfL Wolfsburg – Kemme spricht sich für Umzug in die Arena aus
Die Enttäuschung vieler Fans, nicht dabei sein zu können, mündete unter dem Post in einem Vorschlag, das Spiel in die Arena nach Fröttmaning zu verlegen. Vorne mit dabei fand sich Olympiasiegerin Tabea Kemme, die unter dem Beitrag kommentierte: „Dann ab in die Allianz Arena umziehen, da passen noch mehr rein“. Obwohl die Arena aufgrund der Länderspielpause der Herren-A-Nationalmannschaft tatsächlich frei bleibt, wird aus dem Vorschlag nichts werden.
Der Grund: es könnte finanziell zum Nullsummenspiel, im schlimmsten Falle zum Verlustgeschäft werden. Denn bereits am 21. März treten die Bayern-Frauen in der Arena zum Champions League Duell gegen Arsenal an. Laut Informationen von t-online.de könnte ein weiterer Umzug in die Arena am darauffolgenden Wochenende und die damit verbundenen Betriebskosten etwaige Gewinne aus dem Champions-League-Spiel auffressen.
Nur 2.500 Zuschauer beim Spitzenspiel – Kemme beklagt „rückschrittliche Entwicklung“
Eine Argumentation, mit der sich Kemme nicht zufriedengibt. Gegenüber t-online.de moniert sie „Wir feiern, dass innerhalb von 30 Minuten das Spitzenspiel zwischen dem FC Bayern München und Wolfsburg ausverkauft ist. 2.500 Tickets“. Dies sei „eine rückschrittliche Entwicklung“, denn es beweise, dass der aktuell hohen Nachfrage an Frauenfußball in Deutschland kein Angebot gemacht werden könne. Dennoch bleibt zu erwähnen, dass die Partie gegen Arsenal nach den Champions-League-Spielen gegen den FC Barcelona und PSG bereits die dritte Partie der Mannschaft in der Allianz Arena sein wird.
Seit mehreren Jahren ist es üblich, Duelle mit besonderer sportlicher Bedeutung in größere Spielstätten zu verlegen. Erst zum Saisonauftakt wurde für die Frauen-Bundesliga ein neuer Zuschauerrekord aufgestellt. 23.200 Zuschauer sahen ein 0:0 zwischen Eintracht Frankfurt und dem FC Bayern im Waldstadion. Der aktuelle Weltrekord wurde am 30. März 2022 beim Champions-League-Clásico zwischen dem FC Barcelona und Real Madrid aufgestellt. 91.553 Besucherinnen und Besucher strömten dafür ins Camp Nou. (nki)