Ein historischer Tag

Zürich - Das Exekutivkomitee des Fußball-Weltverbandes hat zwei wichtigen Reformen zugestimmt. "Historischer Tag für den FIFA-Reformprozess", twitterte FIFA-Präsident Joseph Blatter.
Mit einer Mini-Reform der Ethikkommission will FIFA-Präsident Joseph S. Blatter die Korruption im Fußball-Weltverband in den Griff bekommen: Das 24-köpfige FIFA-Exekutivkomitee stimmte am Freitag in Zürich dem Änderungsvorschlag von Blatter zu, wonach die Ethikkommission künftig mit Anklage und Gericht in zwei Kammern arbeiten soll.
„Historischer Tag für den FIFA-Reformprozess. Eine Kammer ermittelt und die andere arbeitet als Richter“, twitterte der 76 Jahre alte Schweizer und sprach von einem „riesigen Schritt vorwärts“.
Zum Vergleich: Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) arbeitet in seiner Sportgerichtsbarkeit seit jeher mit einer ermittelnden Kontrollausschuss und einem Sportgericht. Von einem riesigen Schritt bei der Aufarbeitung der Korruption im Weltverband zu sprechen, ist daher äußerst gewagt.
Zudem soll in Zukunft eine Frau der Exekutive des Weltverbandes angehören. Die beschlossenen Reformen müssen allerdings noch vom FIFA-Kongress am 25. Mai in Budapest verabschiedet werden.
Im vergangenen Jahr hatte Präsident Blatter, nachdem fünf Mitglieder wegen Korruptionsvorwürfen aus der FIFA-Exekutive ausgeschieden waren, einen Zwei-Jahres-Reform-Plan vorgestellt. Grundsätzlich soll die Ethikkommission bei Verfehlungen von FIFA-Offiziellen entscheiden, ob ein Verfahren eröffnet wird und welche Sanktionen verhängt werden.
sid