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„Es wird kein Spaziergang“ - Starbulls-Coach Jari Pasanen über Gegner, Taktik und Fans

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Von: Hans-Jürgen Ziegler

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So zielsicher wie Trainer Jari Pasanen wollen die Starbulls-Spieler gegen auch sein.
So zielsicher wie Trainer Jari Pasanen wollen die Starbulls-Spieler gegen auch sein. © HANS-JUERGEN ZIEGLER

Die schönste Zeit für die Eishockeyspieler und -fans beginnt am Freitag, wenn die Starbulls-Rosenheim in die Play-off-Runde starten. Gegner sind die Leipzig Icefighters und Starbulls-Coach Jari Pasanen ist über die Sachsen bestens informiert. Auch deshalb sagt er im Exklusiv-Interview: „Das wird kein Spaziergang für uns.“

Rosenheim – „Wir Trainer sind sehr zufrieden was wir zur Zeit sehen“, sagt Starbulls-Coach Jari Pasanen im Interview mit der OVB Sportredaktion über die Einstellung seines Teams im Training. Am Freitag, 19.30 Uhr, starten die Rosenheimner in die Play-off-Runde mit dem Heimspiel gegen die Leipzig Icefighters: „Die Leipziger haben eine gute Struktur. Das wird kein Spaziergang für uns“.

Starbulls-Coach Jari Pasanen und Co-Trainer Jamie Bartman widmeten sich nach dem Eistraining sofort wieder der Gegner-Anaslyse.
Starbulls-Coach Jari Pasanen und Co-Trainer Jamie Bartman widmeten sich nach dem Eistraining sofort wieder der Gegner-Analyse. © HANS-JUERGEN ZIEGLER

Herr Pasanen, um es überspitzt auszudrücken: Das Vorgeplänkel ist vorbei, jetzt geht die Saison richtig los. Wie groß ist die Vorfreude?

Jari Pasanen: Die Vorfreude ist riesig, nicht nur bei uns Trainern, sondern auch bei den Spielern. Man spürt das in der Kabine, im Kraftraum, auf dem Eis. Die Jungs arbeiten noch besser und härter als während der Hauptrunde und sie sind noch fokussierter. Wir Trainer sind sehr zufrieden, was wir zurzeit sehen.

Zufrieden auch mit dem Gegner? Was wisst ihr über Leipzig? Wie schätzt ihr die Mannschaft ein?

Pasanen: Man kann sich den Gegner nicht aussuchen. Leipzig hat eine sehr defensiv orientierte Mannschaft, die im Norden die beste Unterzahl hat. Sie besitzen zwei gleichwertige Torhüter, die beide eine Fangquote von 92 Prozent haben. Leipzig wartet ab, die Mannschaft ist geduldig und hat eine gute Struktur.

Was meinen Sie mit geduldig?

Pasanen: Leipzig wartet ab und spekuliert, dass sie möglicherweise Zwei gegen Eins oder Drei gegen Zwei fahren können. Das heißt auf der anderen Seite für uns, dass wir ihnen nicht die Möglichkeit geben, solche Überzahlangriffe zu fahren. Außerdem müssen wir wie immer weg von der Strafbank bleiben. Offensiv haben die Leipziger sicher nicht das Kaliber von Weiden oder von den Hannover Scorpions. Was mir in den Pre-Playoffs aufgefallen ist, dass die gesamte Truppe sehr diszipliniert gespielt hat, auch zum Beispiel ein Spieler wie Michael Burns, obwohl ihn die Erfurter attackiert haben. Leipzig ist definitiv keine Mannschaft, die schmutzig spielt.

Der Leipziger Rekordspieler Florian Eichelkraut sagt, dass es für die Starbulls sicher kein lockeres 3:0 geben wird.

Pasanen: Wir wissen definitiv, dass das kein Spaziergang wird. Wir sind gewarnt und was Leipzig im Vorjahr gegen Regensburg gezeigt hat, war sehr gut. Da hätte es im Spiel 5 für Regensburg in der Verlängerung auch anders ausgehen können. Leipzig hätte im Achtelfinale durchaus die Überraschung schaffen können.

Sie und Jamie Bartman wissen viel über den Gegner. Wie bereitet man sich auf einen Gegner aus dem Norden vor? Videos, Gespräche mit Trainerkollegen?

Pasanen: Beides. Ich habe mit ein paar Trainern gesprochen, habe mir aber auch viele Videos angeschaut und mittlerweile sind die Videos so gut, dass man da bestens informiert ist. Und da sind wir mit unserer Analyse auch von den anderen Trainern bestätigt worden.

Und Sie richten dann ihre Taktik dementsprechend aus?

Pasanen: Wir haben bei uns ein paar kleine Justierungen vorgenommen, aber für uns ist es wichtig unser Spiel durchzudrücken. Natürlich sollten die Spieler im Großen und Ganzen wissen wie der Gegner spielt, aber wir wollen die Mannschaft nicht mit zu vielen Informationen zuschütten.

Auch während der Spiele immer im Austausch: Jari Pasanen und Jamie Bartman (rechts).
Auch während der Spiele immer im Austausch: Jari Pasanen und Jamie Bartman (rechts). © Hans-Jürgen Ziegler

Die Playoffs sind auch die Zeit der Rituale. Die Bärte wachsen, Schuhe und Anzug werden bei Sieg nicht gewechselt. Wie sieht es da bei Euch aus?

Pasanen: So etwas gibt es bei mir nicht, aber Jamie hatte zumindest früher immer das gleiche Hemd an, wenn wir gewonnen haben. Ich weiß nicht, ob er das immer noch so macht. Mit der Mannschaft und er Vorstandschaft hatten wir am Dienstag ein Team-Essen. Ganz wichtig ist, dass wir die gute Laune hochhalten.

Ihr habt jetzt fast zwei Wochen Pause gehabt, die Leipziger haben gespielt und sind im Rhythmus. Vorteil oder Nachteil?

Pasanen: Unser Training ist jetzt intensiver als manche Spiele und ich gehe davon aus, dass das keine Wirkung hat. Natürlich hat die Mannschaft, die gespielt hat einen kleinen Vorteil, weil sie im Rhythmus ist, aber unser Training ist so intensiv, dass wir durch die Pause keine Nachteile haben.

Trotz der Pause sind nicht alle Spieler einsatzbereit.

Pasanen: Das stimmt und jetzt hat sich auch noch Marius Möchel verletzt. McNeely ist angeschlagen, ein paar andere auch. Wir werden keine vier kompletten Sturmreihen aufbieten können.

Da wird die Unterstützung durch die Zuschauer noch wichtiger. Welche Rolle spielen die eigenen Fans?

Pasanen: In der Playoff Runde spielen die Fans natürlich eine riesige Rolle. Es ist motivierend für unsere Spieler und teilweise auch einschüchternd und demotivierend für den Gegner. Eine laute Kulisse hat zumindest manchmal auch einen Einfluss auf die Schiedsrichterentscheidungen. Und natürlich macht es mehr Spaß zu Hause zu spielen als auswärts. Ich gehe davon aus, dass die Fans genauso wie die Spieler in den Playoffs eine Schippe drauflegen und noch zahlreicher als bisher kommen.

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