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„Unglaublich“ - Starbulls-Coach Pasanen von Fan-Zuspruch überwältigt

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Von: Marinus Obermaier, Hans-Jürgen Ziegler

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Rosenheims Eishockey-Fans sorgten wieder für mächtig Stimmung.
Die Starbulls-Fans sorgen für mächtig Stimmung. © Hans-Jürgen Ziegler

Drei Punkte gewonnen, aber den nächsten Spieler für längere Zeit verloren: Vor dem Heimspiel am Freitag gegen Füssen gaben die Starbulls den nächsten längerfristigen Ausfall bekannt. Umso wichtiger ist für Rosenheims Eishockey-Cracks derzeit die Unterstützung des 7. Mannes - die Fans kamen gegen Bad Tölz wieder in Scharen.

Rosenheim – Ist das bitter für die Starbulls Rosenheim und vor allem für Florian Krumpe: Der Verteidiger zog sich beim 4:3-Heimsieg gegen Bad Tölz nach einem Check vom Ex-Rosenheimer Max Brandl eine wahrscheinlich schwere Schulterverletzung zu. Die Personaldecke bei den Starbulls wird also vor dem Heimspiel am Freitag, 19.30 Uhr, gegen Füssen und dem Auswärtsspiel am Sonntag, 17.30 Uhr, in Passau immer dünner.

Mit der Schulter in die Bande gekracht

„Florian wird wahrscheinlich vier bis sechs Wochen ausfallen. Genaueres können wir erst nach der Untersuchung am Donnerstag sagen. Dann werden wir sehen, wie schwer die Verletzung ist,“ sagt Starbulls-Coach Jari Pasanen. Florian Krumpe ist nach dem Check von Brandl, der sich sofort bei seinem letztjährigen Mitspieler entschuldigen wollte, mit der Schulter in die Bande gekracht und danach mit schmerzverzerrtem Gesicht auf die Bank gefahren.

Ein Check mit Folgen: Bei diesem Zweikampf  krachte der Starbulls-Verteidiger in die Bande und verletzte sich an der Schulter.
Ein Check mit Folgen: Bei diesem Zweikampf krachte der Starbulls-Verteidiger in die Bande und verletzte sich an der Schulter. © Hans-Jürgen Ziegler

„In mir steckt schon viel Stürmerblut“

Für Krumpe sprang im letzten Drittel Dominik Kolb ein. Er ist eigentlich als Verteidiger im Starbulls-Kader aufgeführt, spielt wegen den vielen verletzten Stürmern aktuell an vorderster Front und stand gegen Bad Tölz sogar in der Starting Six neben Travis Oleksuk und Marc Schmidpeter. „Ich habe meine ganze Nachwuchszeit in Bad Tölz Mittelstürmer gespielt, von daher ist das für mich nichts Neues. In mir steckt schon viel Stürmerblut“, erklärte Dominik Kolb.

Er jubelt immer besonders schön: Dominik Kolb (rechts), der die Vorlage zum 1:0 gab.
Er jubelt immer besonders schön: Dominik Kolb (rechts), der die Vorlage zum 1:0 gab. © Hans-Jürgen Ziegler

In Selb ist er vom Stürmer zum Verteidiger umfunktioniert worden und von den Starbulls wurde er auch als Defender verpflichtet. „Kolbi machte das gut – auf beiden Positionen. Egal wo er spielt, er gibt immer 100 Prozent“, lobt Trainer Jari Pasanen den 26-Jährigen.

Nachlässig und schlampig gespielt

„Das Wichtigste ist, dass wir drei Punkte holen. Natürlich ist es schön, wenn man ein Tor vorbereitet oder vielleicht selbst eins schießt,“ sagte Kolb angesprochen auf seinen schönen Pass zu Marc Schmidpeter, der gegen Bad Tölz das 1:0 erzielte. Warum es nach diesem frühen Führungstreffer und einer guten Anfangsphase nicht mehr so gut gelaufen ist, weiß Kolb auch: „Das passiert und immer wieder, dass wir da ein bisschen nachlässig werden und schlampig spielen. Daran müssen wir arbeiten. Aber man muss auch die engen Spielen gewinnen.“

McNeely vom Team zum MVP gewählt

Und dafür hatten die Rosenheimer am Mittwoch Tyler McNeely in ihren Reihen. Da standen zwei Tore und ein Assist auf dem Spielberichtsbogen, aber nicht nur deshalb ist McNeely laut Dominik Kolb ein extrem wichtiger Spieler: „Tyler ist ein Krieger auf dem Eis. Er spielt defensiv brutal gut, ist offensiv stark, wirft sich in Schüsse und ist nach dem Spiel gegen Bad Tölz von der Mannschaft als MVP gewählt worden. Tyler gibt immer 100 Prozent für das Team. Er ist einfach ein geiler Typ.“

Kritischer Trainer und schlechter Schauspieler

Genau diese Typen sind in dieser Saison gefragt, wenn man den Aufstieg schaffen will. Die Entwicklung der Mannschaft ist gut, das weiß auch Trainer Jari Pasanen: „Sieben Siege in den letzten sieben Spielen, das kommt nicht von ungefähr.‘ Trotzdem war ich mit ein paar Szenen gegen Tölz nicht zufrieden. Das musste dann in der Pressekonferenz raus. Ich weiß, dass ich ein kritischer Trainer, aber auch ein schlechter Schauspieler bin.“

Das gefällt den Fans

Pasanen ist auf alle Fälle erfrischend ehrlich – auch in der Pressekonferenz. Er spricht Dinge, die ihm nicht gefallen, deutlich an, lobt aber auch, wenn ihm etwas gefällt. „Am nächsten Tag ist es aber dann auch wieder gut. Wir wissen, dass wir noch viel Arbeit vor uns haben, aber die Mannschaft hat auch schon viel dazugelernt. Der Charakter ist sowieso gut. Die Spieler kämpfen immer, laufen viel und das gefällt auch den Fans“, weiß Pasanen, der noch einmal die tolle Stimmung im Rofa-Stadion ansprach: „Über 3000 Zuschauer an einem Mittwoch in der Oberliga – unglaublich.“

Die nächste Gelegenheit für die Rosenheimer Eishockefans, die Starbulls live zu sehen, bietet sich bereits am heutigen Freitag um 19.30 Uhr gegen Füssen. „Wir sind gut auf den Gegner vorbereitet. Wir wissen, was uns am Freitag und am Sonntag in Passau erwartet‘‘, sagt Pasanen. Und in Passau haben die Starbulls nach der 1:2-Niederlage nach Verlängerung noch etwas gutzumachen.

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