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Standort, Inhalt, richtige Temperatur: Kühlschrank-Check spart bares Geld

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Von: Andrea Schmiedl

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Ein Mann nimmt nachts etwas aus dem Kühlschrank
Der Kühlschrank gehört zu den elektrischen Geräten im Haushalt, die besonders viel Strom verbrauchen. © picture alliance/dpa | Lino Mirgeler

In der Energiekrise steigen nicht nur die Preise für Gas, sondern auch die für Strom. Viele Verbraucher suchen deshalb nach Einsparpotentialen im eigenen Haushalt. Einen besonders großen Anteil am Stromverbrauch hat der Kühlschrank. Wir geben Euch ein paar Tipps, mit denen Ihr viel Energie und damit bares Geld sparen könnt.

Auf einen Kühlschrank möchte wohl keiner von uns verzichten – und doch gehört er zu den elektrischen Geräten im Haushalt, die besonders viel Strom verbrauchen. Klar, er ist ja auch permanent in Betrieb. Durchschnittlich verbrauchen Kühlschränke und Gefrierschränke laut der Verbraucherzentrale und dem Öko-Institut e.V. bis zu 20 Prozent des gesamten Stroms, der in einem Haushalt anfällt.

Ihr könnt aber durchaus einiges unternehmen, um Einfluss auf den Stromverbrauch Eures Kühlschranks zu nehmen:

Coole Tipps: So spart man Strom beim Kühlschrank

Sowohl Ökotest als auch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz haben einige interessante Stromspar-Tipps rund um den Kühlschrank veröffentlicht.

Tipp 1: Kühlschranktüre nicht zu lange offen stehen lassen

Ein einfacher Tipp, der trotzdem häufig übersehen wird. Räumt Euren Kühlschrank möglichst zügig ein und aus. Nach dem Einkaufen solltet Ihr die Produkte, die gekühlt werden müssen, zunächst neben den Kühlschrank stellen, um es dann in einem Rutsch einzuräumen.

Jedes Mal, wenn Ihr die Kühlschranktür öffnet, kommt warme Luft hinein und das Gerät muss heftig arbeiten, um die Temperatur wieder abzusenken. Das wirkt sich natürlich auf den Stromverbrauch aus.

Tipp 2: Kühlschrank nicht zu kalt einstellen

Die meisten Kühlschränke sind hierzulande mit durchschnittlich 5,8 Grad Celsius zu kalt eingestellt. Sieben Grad reichen aus – und die erzielt Ihr schon mit einem Reglerwert zwischen 1 und 2. Ist Euer Kühlschrank nur ein Grad kälter, kann das den Stromverbrauch um sechs Prozent steigern.

Übrigens: Prüft am besten auch gleich mal die Temperatur im Gefrierschrank – hier sind -18 Grad optimal.

Tipp 3: Lebensmittel vorher abkühlen lassen

Lasst Lebensmittel abkühlen, bevor Ihr sie in den Kühlschrank stellt. Denn wenn Ihr noch warme Speisen direkt hinein stellt, muss das Gerät kräftig arbeiten, um sie abzukühlen und seine optimale Temperatur konstant zu halten. Das wirkt sich merklich auf den Stromverbrauch aus.

Umgekehrt kann der Resteverzehr den Kühlschrank aber auch bei seiner Arbeit unterstützen: Wenn Ihr Gefrorenes auftauen möchtet, plant einfach etwas mehr Zeit ein und stellt es in den Kühlschrank. Dadurch kühlt Ihr die anderen Lebensmittel automatisch mit und das Gerät verbraucht weniger Strom.

Tipp 4: Türdichtung regelmäßig überprüfen

Überprüft, ob Euer Kühlschrank wirklich dicht ist. Falls die Türdichtung nämlich beschädigt, porös oder verschoben ist, geht ständig Energie verloren. Um das zu testen, könnt Ihr eine eingeschaltete Taschenlampe in den Kühlschrank legen, die Türe schließen und das Zimmer abdunkeln. Das Licht sollte nirgendwo durchscheinen. 

Auch wenn sich die Kühlschranktür sehr leicht, das heißt ohne etwas Widerstand, öffnen lässt, ist die Dichtung vermutlich nicht mehr gut. Normalerweise muss etwas Unterdruck entstehen. Eine defekte Dichtung könnt Ihr in der Regel selbst austauschen.

Da die Gründe für eine schlecht funktionierende Dichtung auch Verschmutzung oder Vereisung sein können, solltet Ihr sie auch regelmäßig reinigen.

Standort überprüfen = Energiekosten senken

Tipp 5: Auch der Kühlschrank braucht mal eine Pause

Vor Eurem nächsten Urlaub könnt Ihr Euren Kühlschrank einmal leer räumen, abtauen, sauber machen, ausstecken und - ganz wichtig! - offen stehen lassen. Das senkt den jährlichen Stromverbrauch des Kühlschranks. Wenn er nicht ganz leergeräumt werden kann, gegebenenfalls eine Urlaubsfunktion einstellen.

Tipp 6: der richtige Standort

Die erste wichtige Entscheidung ist die Wahl des richtigen Standorts: Der Kühlschrank sollte nicht neben der Heizung, der Spülmaschine und schon gar nicht direkt am Herd stehen. Denn diese Geräte erzeugen Wärme, die der Kühlschrank aufwändig kompensieren muss. 

Vermeidet deswegen auch einen Standort mit durchgehender Sonnenbestrahlung. Je kühler die Umgebungstemperatur, desto weniger muss Euer Gerät arbeiten, um es auch im Inneren schön kühl zu haben. 

Tipp 7: Abluft muss entweichen können

Achtet darauf, dass die warme Luft, die der Wärmetauscher an der Rückseite des Kühlschranks erzeugt, ungehindert entweichen kann, eine gute Luftzirkulation ist hier also besonders wichtig. Das Gerät darf deshalb nicht zu nah an der Wand stehen.

Die Lüftungsgitter solltet Ihr darüber hinaus regelmäßig reinigen und auf keinen Fall abdecken. Ansonsten entsteht ein Wärmestau, der den Stromverbrauch des Kühlschranks in die Höhe treibt.

Tipp 8: Gefrierfach nicht vergessen

Das regelmäßige Abtauen des Gefrierfachs kann den Stromverbrauch Eures Kühlschranks enorm senken. Weil wenn die Kühlflächen seitlich oder hinten im Eisfach überfrieren, braucht das Gerät für die gleiche Kühlleistung mehr Strom, da die Eisschicht isolierend wirkt. 

Aus diesem Grund solltet Ihr das Fach ein- bis zweimal im Jahr abtauen, auf jeden Fall aber ab einer Eisschicht von etwa einem Zentimeter. Neue Geräte haben meist eine automatische Abtaufunktion.

Kluge Lagerung im Kühlschrank spart Strom

Tipp 9: Jedes Lebensmittel hat seinen Platz

Stellt nichts in den Kühlschrank, was nicht gekühlt werden muss, wie zum Beispiel Brot, Honig, Marmelade, Olivenöl, Schokolade, Tomaten oder Zwiebeln. Das Gerät muss sonst Energie aufwenden, ohne dass sich die Haltbarkeit dieser Lebensmittel entscheidend steigert. Bei einigen Lebensmitteln ist die Lagerung im Kühlschrank sogar ein Fehler. 

Und: Richtig sortieren ist angesagt. Nicht an allen Stellen im Kühlschrank ist es gleich kalt. Am kältesten ist es an der Rückwand und auf der Glasplatte. In den Fächern in der Tür und im Obst- und Gemüsefach hingegen ist es etwas wärmer. Gemüse mag es beispielsweise etwas wärmer, Fleisch eher kälter.

Tipp 10: Lebensmittel bei Kälte auslagern

Im Winter könnt Ihr Eure Terrasse oder den Balkon zur kostenlosen Kühlkammer umfunktionieren und so Energie sparen.

Wie viel Strom verbraucht mein Kühlschrank überhaupt?

Der wichtigste Energiespar-Faktor aber ist das verwendete Gerät. Hier gilt: Neuere Kühlschränke sind fast immer energieeffizienter als ältere. Ist ein Kühlschrank über zehn Jahre alt, können Sie sicher sein, dass es inzwischen – wesentlich – sparsamere Maschinen auf dem Markt gibt.

Die gemeinnützige Beratungsgesellschaft co2online hat folgende Fakten zum Stromverbrauch eines Kühlschranks veröffentlich:

Um Genaueres über den Stromverbrauch Eures Kühlgeräts zu erfahren, solltet Ihr recherchieren: Das EU-Energielabel, das Produktdatenblatt oder der Hersteller informieren Euch über die maßgeblichen Zahlen; oft findet sich auch ein Aufkleber auf oder im Gerät, der angibt, wie viele Kilowattstunden (kWh) Euer Kühlschrank im Jahr ungefähr verbraucht.

Wann lohnt sich die Anschaffung eines neuen Kühlschranks?

Wenn Ihr den Stromverbrauch Eures Kühlschranks ermittelt habt, gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder macht Ihr gar nichts oder Ihr tauscht es gegen ein neues. 

Mit Hilfe eines Haushaltsgeräte-Checks, wie ihn das Bayerische Staatsministerium anbietet, könnt Ihr ganz einfach berechnen, wie schnell sich die Anschaffung eines neueren und energieeffizienteren Kühlgeräts amortisiert. Das kann schon nach drei bis fünf Jahren der Fall sein – wenn die Stromkosten weiter steigen, vielleicht sogar noch früher. Nach den Berechnungen von co2online spart Ihr beim Austausch Eures 15 Jahre alten Kühlschranks gegen ein Modell mit der höchsten Energieklasse pro Jahr rund 240 kWh Strom und damit etwa 73 Euro.

Tipp von Ökotest

Wenn Sie über eine Neuanschaffung nachdenken und bislang einen Kühlschrank mit Gefrierfach und einen separaten Gefrierschrank besitzen (was auf viele Haushalte zutrifft), überlegen Sie auch, den neuen Kühlschrank ohne Gefrierfach anzuschaffen. Das spart viel Energie, ohne dass Ihnen viel Komfort verloren geht.

as

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