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Mehr Dialekt wagen: Traut euch doch Bairisch reden! 

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Von: Cornelia Schramm

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Cornelia Schramm © re

Das Wort „Glupperl“ ist kürzer als die „Wäscheklammer“. „Gscheidhaferl“ klingt netter als „Klugscheißer“ – bringt das Problem aber ebenso auf den Punkt. Viele Bayern scheuen sich trotzdem, ihr Bairisch auszupacken. Dahoam am Küchentisch wird mit den Eltern im Dialekt kommuniziert – so war das ja schon immer! Aber nicht in der Bar oder im Büro. Das sollte sich ändern.

Dialekt hat immer noch ein Imageproblem. Wer Mundart spricht, erntet viele skeptische Blicke. Zu oft wird ein Bairisch-Sprechender als einfältig und ungebildet abgestempelt. Das ist Schmarrn. Bildung und Dialekt schließen sich nicht aus, das haben Sprachwissenschaftler längst bewiesen.

Dialekte sind eigenständige Sprachen: Sie haben einen eigenen Wortschatz, eine eigene Grammatik. Zweisprachigkeit bringt das Gehirn in Schwung, schon bei Kindern. Jeder, der will, sollte selbstbewusst Dialekt sprechen. Schön, dass Jugendliche offenbar wieder mehr in der Mundart kommunizieren, zum Beispiel am Handy. Das erhöht die Akzeptanz.

Es gibt aber Situationen, in denen auch der leidenschaftlichste Dialekt-Sprecher besser beim Hochdeutschen bleibt. In Briefen an Behörden, in Aussagen vor Gericht, in Vorstellungsgesprächen: Ganz einfach, damit er von allen gleichermaßen verstanden wird. Dialekt ist eine wunderbare Sache – aber ausgrenzen soll er nicht. Host mi? 

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