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Inflation und Energiekosten: Wenn Armut in die Mitte dringt 

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Von: Klaus Rimpel

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Die Diskussionen um Armut in Deutschland sind jahrelang ähnlich abgelaufen: Die Sozialverbände beklagten, dass rund 16 Prozent der Bundesbürger armutsgefährdet sind, die Gegner jeglicher Umverteilungs-Gedankenspiele betonten, dass der in der Statistik verwendete Armutsbegriff die tatsächliche Not übertreibe, da er in Bezug zum mittleren Einkommen gesetzt wird.

Doch angesichts der hohen Inflation und der im Winter drohenden Gasrechnungen gewinnt diese eher akademische Diskussion plötzlich eine ganz andere Dimension: Wer sich trotz bitterer Kälte das Heizen nicht mehr leisten kann oder nur noch Geld für Nudeln, nicht aber mehr für Obst oder Gemüse hat, der ist objektiv arm. 

Forscher prognostizieren, dass derartige Energie- und Lebensmittelarmut nicht länger ein Randgruppenphänomen, sondern ein Problem der unteren Mitte wird. Sozialer Sprengstoff, dem die Politik nicht tatenlos zusehen darf. Doch woher das Geld für den notwendigen sozialen Ausgleich nehmen? Eine Antwort könnte eine weitere Zahl liefern, die gestern bekannt wurde: Die Öl- und Gaskonzerne haben im Zug des Ukraine-Kriegs 60 Milliarden Dollar Gewinn gemacht.

Diese „unmoralischen“ Krisen-Gewinne mit einer Übersteuer zu belasten, fordert jetzt sogar UN-Generalsekretär António Guterres. 

Klaus.Rimpel@ovb.net

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