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Flugchaos und Fachkräftemangel: Die neue Macht der Arbeitnehmer

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Von: Mike Schier

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Mike Schier © Münchner Merkur

Man hatte ja geahnt, dass Corona in der Arbeitswelt Spuren hinterlassen würde – aber nicht so: Am Chaos an den Flughäfen, das sich die ganze Feriensaison hinziehen dürfte, wird sichtbar, was alle Branchen betrifft: Personal ist schwer zu bekommen.

Fachkräfte, sogar solche, die binnen kurzer Zeit anzulernen wären, sind kaum zu bekommen: Kofferträger, Bedienung oder Zeitungszusteller bis hin zu Arzthelferin oder Handwerker. Man fragt sich, wo sie alle hin sind. Binnen kürzester Zeit haben sich die Machtverhältnisse gedreht: Mussten Arbeitnehmer bis vor wenigen Jahren froh sein, dass sie einen Job haben, steht heute der Arbeitgeber in der Pflicht, ordentliche Bedingungen und Bezahlung anzubieten.

Und dennoch bleiben Engpässe, die vor wenigen Jahren undenkbar waren und im Extremfall für geschlossene Schwimmbäder (Bademeister!) oder leere Regale (Lastwagenfahrer!) sorgen. Das Problem verschärft sich noch, wenn die Babyboomer in Rente gehen und in Bayern 2025 durch den Wechsel von G8 auf G9 kein einziger Abiturient die Schule verlässt. Das Thema wird künftig auch die Migrationspolitik dominieren. Richtigerweise will die Ampel Deutschland für ausländische Fachkräfte attraktiver machen – auch wenn diese Entwicklung Zeit braucht.

Die CSU aber verharrt noch zu sehr im alten Denken. Sie lehnt selbst das ChancenAufenthaltsrecht ab, das bestens integrierten Zuwanderern mit Job eine Perspektive gibt. Dabei können wir gerade diese Fleißigen jetzt bestens gebrauchen. 

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