Anwohner, Bürgermeister, Abgeordnete, sie alle gehen mehr und mehr auf die Barrikaden, schreien förmlich nach Hilfe – und werden nicht wirklich gehört. Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter und Ministerpräsident Markus Söder schalten sich zwar ein, leiten ihr Möglichstes in die Wege. Doch die eigentlichen Schaltstellen liegen in Berlin und Brüssel – und dort hält man sich mucksmäuschenstill. Bundesverkehrsminister Volker Wissing reagiert nicht einmal auf die Sorgen im Süden der Republik, scheint den Transit-Streit völlig zu ignorieren. Und auch Brüssel hält sich fein raus, wäre ein Verfahren gegen Österreich wegen Verstoßes gegen EU-Recht doch arg unangenehm.
Die Probleme, die sind weit genug weg: von Berlin, von Brüssel. Damit müssen sich nun am Montag, zur nächsten Blockabfertigung, einmal mehr die Bürger, Lokalpolitiker und die kontrollierenden Polizeibeamten herumschlagen. Denn ob eine aus der Not geborene Beschilderung jenseits der Autobahn wirklich die Lösung ist oder das Chaos durch zurückgeleitete Lkw nur noch verschärft, wird sich zeigen.
Ein echter erster Schritt wäre ein Abfahrtsverbot von der Bundesautobahn – doch dazu müsste die Not der Inntalgemeinden erst einmal bis nach Berlin durchdringen. Wie das bei einem mit offensichtlich tauben Ohren ausgestatteten Bundesverkehrsminister gelingen kann: Das ist fraglich.