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Die Corona-Pandemie hat der Kreuzfahrtbranche einen herben Schlag versetzt. Nun sollen offenbar neue Reiseziele für Aufschwung sorgen – doch nicht jedem gefällt das.
Nachdem die Kreuzfahrtbranche ab März 2020 monatelang brach gelegen hatte, gelang einigen Flotten im Herbst ein – teils holpriger – Neustart in die Saison*. Allerdings war das Angebot zunächst von Reisen ohne Landgängen geprägt, da für viele Länder immer noch eine Reisewarnung vonseiten des Auswärtigen Amts galt. Nun befinden wir uns mitten in der zweiten Welle – und fast ganz Europa gilt aus Sicht der Regierung als Risikogebiet. Darum sollen Kreuzfahrt-Reedereien nun ein Auge auf Reiseziele geworfen haben, die näher gelegen sind – allen voran das Wattenmeer.
Haben es Kreuzfahrt-Reedereien aufs Wattenmeer abgesehen? Naturschützer in Rage
Naturschützer haben vor Kreuzfahrten im Wattenmeer gewarnt. Wegen der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie suchten große Reedereien nach neuen Zielen in der näheren europäischen Umgebung, sagte Katharina Weinberg, Naturschutzreferentin der Schutzstation Wattenmeer. „Offenbar rückt jetzt auch der Nationalpark Wattenmeer mit seinen Inseln und Halligen zunehmend in den Fokus.“ Erste Touren habe es bereits gegeben, weitere würden beworben.
Die Reederei Hapag Lloyd steuerte laut Weinberg im Oktober die ostfriesische Insel Borkum an und auch Sylt stehe auf ihrem Tourenplan. Andere Reedereien sollen ebenfalls in den Startlöchern stehen. Das Wattenmeer gehört zum UNESCO-Welterbe.
Kreuzfahrt-Stopps im Wattenmeer: Inseln bereits jetzt überlastet
„Wir sollten auf den Inseln im Nationalpark Wattenmeer ein Zeichen setzen und den großen Kreuzfahrtunternehmen signalisieren, dass sie hier unerwünscht sind“, forderte Dennis Schaper, Stationsleiter der Schutzstation Wattenmeer auf Sylt. Er verwies auf Eckernförde an der Ostsee: Dort sind ab 2022 keine Kreuzfahrtschiffe mehr in der Bucht zugelassen.
Die Inseln und Halligen seien jetzt schon von touristischen Aktivitäten überlastet, da bedürfe es keiner zusätzlichen Tagesgäste, so Schaper. Und: Große Schiffe können die Kais der Nordseeinseln wegen ihres Tiefgangs nicht direkt anlaufen. Passagiere müssten mit Schlauchbooten durch den Nationalpark Wattenmeer an Land gebracht werden, was zusätzlich Unruhe in schützenswerte Bereiche bringen könne. (fk mit Material der dpa) *Merkur.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerkes.