1. bgland24-de
  2. Politik

Bericht: Putin lässt Trumps Psyche analysieren

Erstellt: Aktualisiert:

Von: Kathrin Brack

Kommentare

Wladimir Putin
Wladimir Putin ist sehr an Donald Trumps Charakter interessiert. © dpa

Washington/Moskau - Russlands Präsident Wladimir Putin ist offenbar an Donald Trumps psychischer Konstitution interessiert. Laut einem amerikanischen Medienbericht hat er eine Analyse des US-Präsidenten erstellen lassen.

Selten hat die Öffentlichkeit so offen daran gezweifelt, dass die Handlungen und das Verhalten eines US-Präsidenten logisch sind, wie bei Donald Trump. Zweifel hegt einem Medienbericht zufolge auch Wladimir Putin: Wie der TV-Sender NBC berichtet, hat der russische Präsident ein siebenseitiges Kreml-Dossier erstellen lassen, das sich mit Trumps Psyche im Allgemeinen und seinem Verhalten der vergangenen Wochen und Monate im Speziellen befasst. Dafür soll Putin pensionierte Diplomaten des Kreml sowie Mitglieder seiner Regierung und Experten beauftragt haben. 

Dass Donald Trump von der Ferne betrachtet und analysiert wird, ist nicht neu. Bereits im Wahlkampf versuchten sich amerikanische Psychologen an einer Ferndiagnose über den mentalen Zustand des damaligen Kandidaten. Mit Aussagen wie seinem zweifelhaften Kommentar über die Probleme Schwedens mit Einwanderern oder der denkwürdigen spontanen Pressekonferenz hat der Präsident bereits in den ersten Wochen seiner Amtszeit für Aufsehen gesorgt. Doch wie tickt Donald Trump wirklich? 

Putins Experten kommen zu zwei Ergebnissen: Zum einen liebe Trump das Risiko, zum anderen neige er zu Naivität. „Trump versteht nicht in vollem Umfang, wer Herr Putin ist – wie hart und zielstrebig er ist“, zitiert die Bild-Zeitung den ehemaligen stellvertretenden Außenminister Andrej Fedorov. 

Doch was bezweckt Putin mit seiner Ferndiagnose? Offenbar will der Kreml-Chef gerüstet sein für das erste Treffen der beiden Staatsmänner, das noch nicht terminiert ist. „Moskau bereitet sich fieberhaft auf den Gipfel vor“, wird Fedorov weiter zitiert. Russland scheint besorgt über Trumps holprigen Start ins Amt zu sein - auch, weil Trumps Pläne, das Verhältnis der Supermächte zu verbessern, an seinem Handeln in Washington scheitern könnte. Darum könnte die Charakterstudie auch darauf zielen, Trumps Befähigung zum Regieren zu durchleuchten.

Informationen über den Charakter seines Gegenübers zu sammeln, ist in der Politik nicht unüblich. Ein gezieltes Dossier über Verstand und Verhalten eines Präsidenten ist zumindest außergewöhnlich. Donald Trump, der alles andere als ein zurückhaltender Präsident ist und täglich für Schlagzeilen sorgt, liefert Putins Experten zumindest viel Stoff - das Dossier wird mit jedem neuen Auftritt aktualisiert.

kb

Auch interessant

Kommentare