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Frankreich warnt Belarus vor Kriegseintritt im Ukraine-Konflikt

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Von: Daniel Dillmann, Lucas Maier

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Der belarussische Diktator Lukaschenko bindet sein Land immer enger an Russland. Das löst Reaktionen der G7-Staaten aus.

+++ 12.45 Uhr: Dem Verteidigungsministerium in Belarus zufolge soll der Zusammenschluss belarussischer und russischer Truppen zur Verteidigung eingesetzt werden. Die Streitkräfte hätten sich an den Grenzen von Belarus zusammengeschlossen, hieß es. „Alle Aktivitäten, die derzeit durchgeführt werden, zielen darauf ab, angemessen auf Aktionen in der Nähe unserer Grenzen zu reagieren“, so das Verteidigungsministerium.

+++ 11.40 Uhr: Frankreichs Außenministerin Catherine Colonna hat Belarus vor einem Kriegseintritt gewarnt. „Wir müssen das Land warnen. Jede zusätzliche Unterstützung des Krieges, den Russland gegen die Ukraine führt, wird weitere Sanktionen nach sich ziehen“, so Colonna am Dienstag im französischen Fernsehen. Dies werde auch ein Thema bei den anstehenden G7-Beratungen sein, sagte die Außenministerin.

Update vom Dienstag, 11. Oktober, 08.45 Uhr: Eine aktive Teilnahme von Belarus am Ukraine-Krieg steht nach Angaben aus Minsk derzeit nicht zurzeit Debatte. „Wir wollen nicht gegen Litauer kämpfen, oder Polen, oder Ukrainer“, sagte Verteidigungsminister Viktor Chrenin in einer Videobotschaft am Montag (10. Oktober). Zuvor hatte der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko die Bildung einer gemeinsamen regionalen Militäreinheit der Streitkräfte seines Landes mit der russischen Armee angekündigt.

Alexander Lukaschenko (li.) und Wladimir Putin bei ihrem Treffen in Sotschi Ende September.
Alexander Lukaschenko (li.) und Wladimir Putin bei ihrem Treffen in Sotschi Ende September. © IMAGO/Russian Presidency/apaimages

Nach Ankündigung von Lukaschenko: Invasion aus Belarus - Ukraine meldet sich zu Wort

+++ 17.45 Uhr: Der Leiter des Präsidialamts der Ukraine, Mychajlo Podoljak, hat sich zu einer möglichen Invasion aus Belarus geäußert. Über den Kurznachrichtendienst Twitter, verkündete Podoljak, dass die Ukraine die „Risiken einschätzen kann und auf alle Bedrohungen vorbereitet ist“.

Von einer Invasion aus Belarus sei derzeit „nicht die Rede“, zitiert das ukrainische Nachrichtenportal Thekyivindependet den 50-Jährigen. Mit der Ankündigung, Truppenverbände mit Russland aufzubauen, tritt Lukaschenko „die letzten Krümel der belarussischen Souveränität“ an Moskau ab, wie Podoljak schreibt.

Schwere Vorwürfe: Ukraine berichtet von Angriffen aus Belarus

+++ 14.17 Uhr: Nun erhebt die Ukraine Vorwürfe gegen Belarus. Das Land soll Russland als Ausgangsort für die Raketenangriffe auf ukrainische Städte gedient haben. „Der Feind hat bei den Angriffen iranische Drohnen vom Typ Schahed-136 eingesetzt, die vom Territorium von Belarus“ gestartet seien. Das erklärte der ukrainische Generalstab am Montag via Facebook. Neun der Drohnen seien von der ukrainischen Luftabwehr zerstört worden.

Erstmeldung vom Montag, 10. Oktober, 11.59 Uhr: Minsk - Belarus wird sich mit eigenen Truppen am Ukraine-Krieg beteiligen. Das kündigte Staatschef Alexander Lukaschenko laut der staatlichen belarussischen Nachrichtenagentur Belta an. „Wir haben beschlossen, einen regionalen Verbund der Russischen Föderation und der Republik Belarus aufzustellen“, so der Diktator am Montag. Zuerst berichtet darüber hatte die Nachrichtenagentur AFP.

In seiner Ansprache machte Lukaschenko der Ukraine schwere Vorwürfe. Kiew würde einen Angriff auf Belarus vorbereiten. Als Reaktion verbünde man sich deshalb mit dem Nachbarland Russland. „Ich habe es schon gesagt, dass die Ukraine heute nicht nur über Angriffe auf das Territorium von Belarus diskutiert, sondern diese auch plant“, wurde Lukaschenko zitiert.

Ukraine-Krieg: Lukaschenko sichert Russland Unterstützung zu

Zuvor hatte der ukrainische Geheimdienst bereits über Versuche Wladimir Putins berichtet, Belarus als Partner im Ukraine-Konflikt zu gewinnen. Man sehe „Maßnahmen der Russischen Föderation, die Führung Belarus‘ in eine Beteiligung am Krieg zu zwingen“, so Vadym Skibitskyi, Sprecher des Geheimdienstes, gegenüber der staatlichen Nachrichtenagentur Ukrinform.

Bislang liegen keine Informationen vor, ob Truppen aus Belarus am laufenden Ukraine-Krieg beteiligt sind. Lukaschenko öffnete bereits zu Beginn der Kampfhandlungen seine Grenzen für russische Truppen. Gesichert ist, dass Moskaus Armee vor allem zu Beginn des Krieges zahlreiche Angriffe von Belarus auf die Ukraine durchgeführt hatte. Über den Einsatz der gemeinsamen Truppen oder ihren Standort machte Lukaschenko keine weiteren Angaben. (dil/afp)

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