„Hart aber fair“: Unfaire Gäste-Auswahl? Riesige Empörung nach Sendung über CDU-Krise

Bei „Hart aber fair“ ging es eigentlich um den AKK-Hammer in der CDU. Aber einige Zuschauern fanden die Zusammenstellung der Gäste unfair.
- Das Politik-Beben nach der Thüringen-Wahl zieht weiter seine Kreise
- Nun äußert eine Grünen-Politikerin massive Kritik an FDP-Chef Christian Lindner.
- Mit diesen Themen beschäftigt sich am Montag „Hart aber fair“ mit Frank Plasberg
Update 9.45 Uhr: Mit Marina Weisband, die früher politische Geschäftsführerin der Piratenpartei war, heute sich aber bei den Grünen engagiert, und dem Grünen-Spitzenpolitiker Cem Özdemir, waren in der ARD-Talkrunde gleich zwei Vertreter mit grünen Parteibüchern. Neben den beiden nahmen auch Norbert Rötgen (CDU), Thomas Oppermann (SPD), Journalistin Kristina Dunz (Rheinische Post) und Politikwissenschaftler Prof. Karl-Rudolf Korte an der Diskussion teil.
Die Empörung im Netz darüber ist groß. „Das muss diese Neutralität sein, auf die der ÖRR so viel Wert legt“, empört sich jemand auf Twitter. „Das hat mit hart aber fair überhaupt nichts zu tun. Das ist eine Werbeveranstaltung für Grüne durch den ÖRR“, schreibt ein anderer.
Viele ärgerten sich auch darüber, dass die FDP und Lindner zwar kontroverse Themen der Sendung waren, aber kein Liberaler als Gast anwesend war. „Dann wäre es ehrlicher gewesen noch einen FDP-Politiker einzuladen“. Auch für den konservativen Blogger Roland Tichy war das ein gefundenes Fressen: „Bezeichnend: Jetzt wird die #FDP mit der #AfD gleichgesetzt bei #hartaberfair und gleich 2 Grüne dürfen über die politische Konkurrenz reden - ohne FDP und AfD.“
Experten zweifeln mittlerweile auch an, dass die Vorgänge bei der Wahl in Thüringen bloß Zufall waren. Ob es sich bei dem Thüringer Wahl-Eklat tatsächlich um ein abgekartetes Spiel handelt*, werden die nächsten Entwicklungen wohl zeigen.
Heftiger Angriff auf Lindner bei „Hart aber fair“: „Worte eines rassistischen Schildbürgers“
Update vom 11. Februar, 9.10 Uhr: Er bemühe die Worte eines rassistischen Schildbürgers - mit diesen Worten schoss Grünen-Politikerin Marina Weisband bei „Hart aber fair“ gegen FDP-Chef Christian Lindner. Als Moderator Frank Plasberg sie fragte, wie sehr sie von der aktuellen politischen Situation in Deutschland beunruhigt sei, gibt die 32-Jährige zu, dass ihr die ganze Situation im Moment enorme Angst mache. „Was mich beunruhigt ist ein Herr Lindner, der keine klare Trennung gezogen hat bei seinem ersten Auftritt nach der Wahl“, erklärt Weisband.
Unterdessen nahm Kramp-Karrenbauer die Entwicklungen in Thüringen zum Anlass, vom Amt als CDU-Chefin zurückzutreten. Internationale Gazetten analysieren das Beben in der Union.
„Hart aber fair“: Marina Weisband (Grüne) schießt gegen Lindner und die FDP
Es gehe ja nicht nur darum, dass sich die FDP habe wählen lassen von der AfD. „Sondern, dass sie teilweise deren Geschichten erzählt“, kritisiert die Grünen-Politikerin. Gerade Lindner habe sich dessen ein paar mal schuldig gemacht. Dass die FDP erzähle, „ich kann beim Bäcker gar nicht mehr wissen wer rechtmäßig hier ist oder nicht“. „Das sind nicht die Worte eines großen Liberalen, das sind die Worte eines rassistischen Schildbürgers und ich verstehe nicht, warum er sie bemüht“, sagte Weisband. Dafür bekommt sie aus dem Publikum verhaltenen Applaus.
Video: Merkel bedauert AKK-Rückzug
„Die Geschichten, die wir erzählen, sind das was dieses Land vor dem Faschismus schützt. Nicht wie wir im Zweifel abstimmen“, betont Weisband. Wenn Extremisten schon im Parlament Parlament säßen, hätten wir sowieso schon ein Problem. Es sei die Frage, welche Geschichten wir erzählen, wiederholte die Grünen-Politikerin. „Und die Werteunion erzählt Geschichten, die der AfD in die Tasche spielen.“ Was Christian Lindner von dieser Attacke bei „Hart aber fair“ wohl hält? Bislang hat er sich noch nicht dazu geäußert.
„Hart aber fair“ zum AKK-Schock - Özdemir mit klarer Ansage an Röttgen
Update vom 10. Februar, 22.21 Uhr: Vom „politischen Dammbruch“ sprachen die Gäste bei „Hart aber fair“ am Montag - in dieser Sache waren sich Norbert Röttgen und Cem Özdemir jedenfalls einig. Grünen-Mann Özdemir erwähnte sogar positiv, dass sich Markus Söder (CSU) und Michael Kretschmer (CDU), von der AfD deutlich distanzierten.
Besonders den Ministerpräsidenten Sachsens lobte Özdemir für seine klare Linie und forderte diese auch von Röttgen. „Ich kann der CDU nur raten, das Erbe Adenauers, das Erbe von Kohl und inzwischen gehört auch schon das Erbe von Angela Merkel dazu, zu schützen und das ist ein pro-europäisches, ein pro-westliches“, so Özdemir: „Es ist eins, das in der Mitte ist. Es ist nicht im Fanatismus auf Rechtsaußen!“
Und weiter: „Wer auch immer bei Euch Chef wird“, so der ehemalige Vorsitzende der Grünen in Richtung Röttgen: „Der müsste jetzt mal klar machen, dass die Werteunion die Schrumpfung in die CDU bringt. Ihr braucht keine zweite AfD, die gibt‘s ja schon!“
Röttgen stellte bei Plasbergs Comeback nach dessen Krankheit klar, dass die CDU klipp und klar eine Zusammenarbeit mit der AfD ablehne.
In den vergangenen Tagen gab es immer wieder die Vermutung, dass er bei der Ministerpräsidentenwahl in Thüringen zu Absprachen zwischen beiden Parteien gekommen sein soll.
„Hart aber fair“ zum AKK-Hammer: Plasberg-Comeback zur Primetime
München - Wie geht es jetzt weiter für die CDU? Nach dem Chaos in Thüringen und dem Rücktritt von Annegret Kramp-Karrenbauer als Vorsitzende sowie dem damit verbundenen Verzicht auf ihre Kanzlerkandidatur, steht die Partie vor einer brisanten Zukunft.
Wer folgt denn nun auf AKK an der CDU-Spitze? Die Kandidaten bringen sich bereits in Stellung. Welche folgen hat der AKK-Rückzug für Angela Merkel und wie tief geht überhaupt die offensichtliche Spaltung in der Partie?
„Hart aber fair“ zum AKK-Hammer - Plasberg-Comeback zur Primetime
Diese und weitere Themen werden heute bei „Hart aber fair“ behandelt werden. Frank Plasberg gibt nach mehreren Wochen sein Comeback als Moderator. Zuletzt wurde er wegen den Folgen eines lange zurückliegenden Knalltraumas von Susanne Link vertreten.
Die Gäste in der Sendung am Montag, die um 20.30 Uhr in der ARD ausgestrahlt wird sind Norbert Rötgen (CDU), Thomas Oppermann (SPD), Journalistin Kristina Dunz (Rheinische Post), Politikwissenschaftler Prof. Karl-Rudolf Korte, Cem Özdemir (Die Grüne) und die ehemalige Geschäftsführerin der Piratenpartei Marina Weisband.
Bei einer anderen ARD-Sendung stehen unterdessen grundlegende Änderungen bevor: Die „Tagesthemen“ sollen ein neues Konzept bekommen.
smk, cia