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Deutscher Gangsta-Rapper in Syrien getötet?

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Beirut - Ein deutscher Salafist soll bei einem Kampf zwischen dschihadistischen Gruppen in Syrien getötet worden sein. Es könnte der Gangsta-Rapper „Deso Dogg“ Denis C. sein.

Bei Gefechten rivalisierender dschihadistischer Gruppen in Syrien sind nach Angaben von Aktivisten auch ausländische Kämpfer getötet worden. Wie der Leiter der oppositionellen Beobachtungsstelle für Menschenrechte, Rami Abdulrahman, am Dienstag auf dpa-Anfrage sagte, kam bei einer bewaffneten Auseinandersetzung zwischen der Al-Nusra-Front und der Gruppe Islamischer Staat im Irak und Syrien (ISIS) im Nordosten des Landes auch ein Kämpfer mit dem Namen Abu Talha Al-Almani ums Leben.

Diesen Namen hatte sich der Salafist und ehemalige Gangsta-Rapper „Deso Dogg“ Denis C. gegeben. Auch in islamistischen Internetforen wurden der Tod des Islamisten vermeldet und Nachrufe veröffentlichtAbdulrahman betonte jedoch, dass nach wie vor nicht sicher sei, ob es sich bei dem Toten tatsächlich um C. handele.

Den Angaben der Aktivisten zufolge kam es bereits am späten Sonntagabend zu dem Zwischenfall. Zwei Selbstmordattentäter der Al-Nusra-Front hätten in der Ortschaft Ghariba nördlich von Deir as-Saur einen Stützpunkt der ISIS angegriffen. 16 Menschen wurden dabei getötet.

Eine Million Syrer flüchten in Türkei

Der Bürgerkrieg in Syrien lässt derweil die Zahl der Flüchtlinge in den Nachbarländern rasant ansteigen. In der Türkei haben nach Angaben von Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan inzwischen fast eine Million Syrer Zuflucht gesucht. In Jordaniens Wüste wird Ende des Monats ein neues Riesencamp eröffnet, das künftig bis zu 100 000 Menschen aufnehmen soll.

Die USA werfen dem Regime in Damaskus erneut den Einsatz giftiger Chemikalien im Bürgerkrieg vor. Es handele sich vermutlich um Chlorgas, das diesen Monat gegen das von der Opposition kontrollierte Dorf Kafr Sita eingesetzt worden sei, sagte Jen Psaki, Sprecherin im Washingtoner Außenministerium am Montag. Sie forderte eine Untersuchung zur genauen Klärung. Psaki sprach allerdings nicht ausdrücklich von einem Chemiewaffen- oder Giftgaseinsatz.

Zugleich ging Psaki mit scharfen Worten auf die für den 3. Juni angekündigten Präsidentenwahlen in dem Bürgerkriegsland ein. Es handele sich nicht um eine echte Abstimmung. Es handele sich um eine „Parodie von Demokratie“. Auch die Vereinten Nationen in New York kritisierten das geplante Votum.

Der türkische Ministerpräsident Erdogan verteidigte nach Angaben seiner Partei AKP bei einer Fraktionssitzung in Ankara die Aufnahme syrischer Flüchtlinge in der Türkei. Sie hatten das Land nach offiziellen Angaben vom Februar schon damals umgerechnet 2,5 Milliarden Dollar gekostet. „Sollen wir unseren Brüdern sagen: "Sterbt in Syrien"?“ Die Türkei hat nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR nach dem Libanon die meisten Bürgerkriegsflüchtlinge aus Syrien aufgenommen. Insgesamt sind demnach rund 2,7 Millionen Syrer in den Ländern der Region offiziell als Flüchtlinge registriert.

dpa

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