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42 Prozent der AfD-Wähler kehren Weihnachtsmärkten den Rücken

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Besucher auf dem Leipziger Weihnachtsmarkt.
Besucher auf dem Leipziger Weihnachtsmarkt. © dpa

Die Mehrheit der Deutschen lässt sich trotz abstrakter Terrorgefahr den Besuch auf dem Weihnachtsmarkt nicht nehmen. Eine Umfrage zeigt aber: Viele AfD-Anhänger wollen aus Furcht vor Anschlägen lieber die Märkte meiden.

Berlin - Knapp 61 Prozent der Deutschen wollen genauso häufig auf den Weihnachtsmarkt gehen wie im Vorjahr. Das zeigt eine am Freitag veröffentlichte Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey für die Funke Mediengruppe. Dabei spielt auch die politische Orientierung der Befragten eine Rolle: Vor allem AfD-Wähler wollen demnach dieses Jahr auf einen Weihnachtsmarktbummel verzichten.

In der repräsentativen Erhebung gaben nur 17 der Deutschen Prozent an, dieses Jahr eher seltener (10,1 Prozent) oder gar nicht mehr (6,9 Prozent) über den Weihnachtsmarkt schlendern zu wollen. Ein sehr geringer Anteil (3,8 Prozent) der Befragten plane sogar häufigere Besuche der Märkte.

Die Sorge vor einem Anschlag scheint vor allem AfD-Sympathisanten umzutreiben: Von ihnen gaben in der Civey-Umfrage rund 42 Prozent an, in diesem Jahr seltener oder gar nicht mehr auf einen Weihnachtsmarkt gehen zu wollen. Auch unter FDP-Anhängern erklärte fast ein Viertel (23,3 Prozent), die vorweihnachtlichen Märkte meiden zu wollen.

Kaum Ängste bei Anhängern der Grünen

Mit einigem Abstand folgten Unions-Sympathisanten (12,4 Prozent), Anhänger der Linken (12,2 Prozent) und SPD-Wähler (9,5 Prozent). Am unerschrockensten zeigten sich in der Umfrage die Anhänger der Grünen, unter denen nur 4,4 Prozent von Weihnachtsmarktbesuchen absehen wollen.

Nach dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt am Berliner Breitscheidplatz mit zwölf Toten am 19. Dezember 2016 werden in diesem Jahr bundesweit Weihnachtsmärkte besonders geschützt. Die Sicherheitsbehörden sehen keine akute Anschlagsgefahr, sprechen aber von einer "abstrakten Gefährdungslage". Auf vielen Weihnachtsmärkten wurden Betonbarrieren errichtet, außerdem sind mehr Polizisten in Uniform und in Zivil unterwegs.

Lesen Sie auch: Terror auf Weihnachtsmärkten: Sicherheitsexperte warnt vor Betonpollern

AFP

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