Wer beim Bewerbungsgespräch aus dem Konzept kommt, kann sich mit einem Trick behelfen, der der Erinnerung dient. So funktioniert es.
So etwas kann jedem Bewerber* mal passieren: Im Vorstellungsgespräch stellt die künftige Chefin oder der Personaler eine Frage, die Sie aus dem Konzept bringt. Sie werden unsicher und nervös. Wie war nochmal der Name des Ansprechpartners, den Sie sich vorab unbedingt hatten merken wollen? Und welchen Punkt in Ihrem Lebenslauf wollten Sie gerne genauer erklären, der Ihnen besonders wichtig ist?
Stresssituation im Bewerbungsgespräch bewältigen - mit dieser Erinnerungshilfen
Damit die wichtigsten Fakten, die Sie im Bewerbungsgespräch anbringen wollen, in der Stresssituation nicht untergehen, gibt es einen einfachen Trick: Schreiben Sie sie vorher auf einen Zettel möglichst einfach gehalten auf, der in Ihre Hosentasche passt. Die wichtigsten Schlagworte genügen, damit Sie sich im Zweifel wieder erinnern können. Das ist ein gutes Training vorab und hilft Ihnen, dass Sie leichter wieder auf die richtige Spur finden, wenn Sie im Vorstellungsgespräch mal aus dem Konzept geraten sind.
Der Vorteil bei dieser Taktik: Schon beim Aufschreiben beginnt der Lerneffekt. Die wichtigsten Fakten oder Hinweise, die auf ihrem Zettel landen, können Sie sich somit schon mal einfacher und besser merken. So ähnlich wie früher in der Schule beim Vokabellernen - etwas aufzuschreiben und nicht nur zu hören, hilft beim Lernen enorm.
Auch die Wiederholung spielt beim Merken eine Rolle. Sie sollten also vor dem Bewerbungsgespräch die wichtigsten Dinge mehrmals für sich durchgehen - und sich überlegen, welche Formulierungen Sie dafür finden können, die Ihnen persönlich liegen und an der passenden Stelle schnell wieder einfallen.
Blackout im Vorstellungsgespräch - so können sich Bewerber helfen
Stures Auswendiglernen von ganzen Sätzen, die Sie später genau so anbringen wollen, sollten Sie - und hier liegt der Unterschied etwa zum Vokalbellernen - jedoch vermeiden, sagen Karriere-Experten. Denn es würde nicht authentisch wirken, wenn Sie quasi auswendig gelernte Antworten in einem Vorstellungsgespräch genau so wiedergeben würden. Stattdessen ist ein wenig Spontanität im Gespräch gefragt, in dem Sie schließlich auch auf Ihren Gesprächspartner eingehen sollten. Die Worte, die Sie sich vorab auf Ihren „Spickzettel“ geschrieben haben, wirken dabei wie ein Anker. Etwas, an dem Sie sich orientieren und schnell wieder erinnern können - auch dann, wenn Sie mal aus dem Konzept geraten sein sollten.
Ob Sie Ihren „Spickzettel“ danach wirklich mit ins Bewerbungsgespräch nehmen (wo er am besten zum Beispiel in der Hosentasche bleibt), bleibt Ihnen überlassen. Hier gehen die Meinungen von Experten auseinander. So zitiert zum Beispiel der Business Insider die Recruting-Expertin Cheryl Hyatt, Mitgründerin der Personalberatung für Führungskräfte „Hyatt-Fenell Executive Search“, die beobachten konnte, dass Kandidaten Fragen meist erfolgreicher beantworteten, wenn sie Notizen zum Vorstellungsgespräch mitbrachten. Das Portal Stellenanzeigen.de wiederum rät in einem Beitrag davon ab, den Zettel im Zweifel zu verwenden. Dort heißt es: „Bitte nehmen Sie den Zettel nicht ins Gespräch mit und lernen Sie die Antworten nicht auswendig. Behalten Sie diese nur sinngemäß im Hinterkopf. So hinterlasse man beim Personaler einen authentischen Eindruck.
Mit dieser Körpersprache geht das Bewerbungsgespräch schief
„Spickzettel“ zur Vorbereitung aufs Bewerbungsgespräch
Auch, wenn die Meinungen hier auseinandergehen, ist es gar nicht so schwierig: Wie so oft im Arbeitsleben spielt gerade beim Vorstellungsgespräch die Psychologie eine wichtige Rolle. Allein die gezielte Vorbereitung und das Wissen, dass Sie im Falle eines Blackouts auf auf Ihren "Spickzettel" zurückgreifen könnten, gibt Bewerbern eine gewisse Sicherheit. Und genau die brauchen Sie im Bewerbungsgespräch, damit Sie - Aufregung hin oder her - auch in einer Stresssituation möglichst souverän wirken. Perfekt ist ohnehin niemand. Das weiß auch jeder Chef und jede Personalerin. Auch das sollten sich Bewerber noch einmal bewusst machen, die vor dem Vorstellunsgespräch nervös sind.
Der Vorteil beim Videogespräch: Dort sind „Spickzettel“ als Hilfen ohnehin erlaubt. Solange man nicht alles mit gesenktem Kopf abliest, stört es die Personaler nicht, was auf dem Tisch liegt.
Von solchen Hilfen mal abgesehen: Ganz gleich, ob persönliches Treffen oder Videogespräch: Die inhaltliche Vorbereitung für das Bewerbungsgespräch bleibt identisch, zitiert die Deutsche Presse-Agentur zum Beispiel den Karriere- und Business-Coach Bernd Slaghuis. Es ist wichtig, einen Überblick über das Unternehmen, die Produkte oder Dienstleistungen sowie Standorte, Umsatz und Anzahl der Mitarbeiter zu haben. (ahu)* Merkur.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Redaktionsnetzwerks