Deutsche Firmen tun zu wenig für Familien
Berlin - Deutsche Unternehmen helfen ihren Mitarbeiter zu wenig Karriere und Familie zu vereinbaren. Das geht aus einer Studie hervor. Jeder Dritte befürchtet sogar Nachteile.
Laut einer neuen Studie ist Familienfreundlichkeit bei vielen deutschen Unternehmen nur Fassade. Fast drei Viertel aller deutschen Arbeitnehmer haben demnach nicht das Gefühl, dass ihr Unternehmen viel für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf tut, berichtet „Bild am Sonntag“. Lediglich 13 Prozent meinen, dass ihre Firma dafür alle wesentlichen Leistungen anbietet. Jeder dritte Befragte befürchtet Karrierenachteile, wenn er familienfreundliche Leistungen in seinem Unternehmen in Anspruch nimmt.
Männer haben kein Vertrauen
80 Prozent der Befragten glauben, dass ihr Arbeitgeber sehr großen Wert auf die ständige Präsenz der Mitarbeiter am Arbeitsplatz legt, 70 Prozent der Arbeitnehmer sehen ihre Führungskräfte in puncto Vereinbarkeit von Familie und Beruf nicht als Vorbild an. 92 Prozent der Befragten geben an, dass sich die Familienfreundlichkeit im Unternehmen in den letzten 12 Monaten nicht verbessert hat. 33 Prozent der männlichen Befragten haben kein Vertrauen, mit ihrer direkten Führungskraft über das Thema Vereinbarkeit von Kindern und Karriere zu sprechen.
Für die Studie hatten das Beratungsunternehmens A.T. Kearney, das Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung und das Instituts für angewandte Sozialwissenschaft (infas) im September und Oktober 2013 insgesamt 1.771 Arbeitnehmer repräsentativ nach Alter, Geschlecht und Bildung befragt.
KNA