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Wer sich fürs Alter absichern möchte, zahlt oftmals zusätzlich in eine betriebliche Rentenversicherung ein. Doch viele Deutsche erleben jetzt ihr blaues Wunder.
Viele Rentner fühlen sich gerade vom Staat betrogen: Bundesweit sind es mehrere Millionen, die jahrelang brav in die betriebliche Altersversorgung eingezahlt haben. Jeden Monat floss ein Teil ihres Gehalts in die Direktversicherung. Doch jetzt, wo die Auszahlung ihrer Ansprüche ansteht, erleben viele gerade ihr blaues Wunder. Der Grund dafür: Sie sollen nochmal Krankenkassenbeiträge abführen.
Rentner sauer: "Haben uns über den Tisch gezogen"
"Ich fühle mich regelrecht verarscht. Es ist keine Ungerechtigkeit, sondern eine hinterhältige Tücke und List. Die haben uns über den Tisch gezogen, die Gesetzgeber", sagt Karin Bergs, ehemalige Siemens-Angestellte im Interview mit dem BR.
Sie engagiert sich nun mit weiteren "Geschädigten" in einem Verein, darunter auch Paul Pinter, ein ehemaliger Vertriebsangestellter: "Ich habe eine Hochrechnung von 15.000 Euro an Leistungsminderung von meiner Altersversorgung. Dann komm ich auf plus minus null raus. Ich hab unterm Strich Geld angelegt und hab keins dazugewonnen", erklärt er wütend.
2004 beschloss damals die rot-grüne Bundesregierung, die Krankenkassen grundlegend zu sanieren - zum Leidwesen der Rentner. Diese zahlten in Direktversicherungen, betriebliche Altersversorgung oder Pensionsfonds ein, in der Hoffnung, im Alter neben der gesetzlichen Rentenversicherung zusätzlich abgesichert zu sein.
Rentner wütend: 19 Prozent der Betriebsrente gehen verloren
Doch seitdem müssen sie bei der Auszahlung ihrer Ansprüche Krankenkassenbeiträge im Sinne der Doppelverbeitragung abführen. Das heißt konkret: den Arbeitgeber- und Arbeitnehmeranteil. Damit gehen rund 19 Prozent der Gesamtsumme verloren!
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn wollte den Betriebsrentlern nun zumindest die Arbeitgeberanteile ersparen und somit die Abgaben halbieren. Doch Bundeskanzlerin Angela Merkel verwies darauf, dass keine Finanzen für die Maßnahme eingeplant seien.
Nun kämpft der Verein für Direktversicherungsgeschädigte, dem auch Bergs und Pinter angehören, dass die Doppelverbeitragung bei Betriebsrenten wieder ganz abgeschafft wird - wenn nicht für sie, dann zumindest für die nächste Generation.