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Bürgermeister Feil als Nichtschwimmer – so närrisch verlief der Faschingszug in Laufen

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Von: Melanie Fischer

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Laufens Bürgermeister Feil beim Faschingszug
Laufens Bürgermeister Hans Feil (rechts) erklärte ein Aufreger-Thema zur Chefsache - in Bademantel und mit Schwimmreifen. © Melanie Fischer

Seit 2020 sah man sie nicht mehr: die strahlenden Gesichter beim Faschingsumzug in Laufen. Am Faschingsdienstag war es endlich wieder so weit. Mit mehr Teilnehmern als vor der Zwangspause zogen die bunten Wägen und Gruppen bei Kaiserwetter und Bombenstimmung durch die Stadt. Bürgermeister Hans Feil griff mit Schwimmreifen und Bademantel einen großen regionalen Aufreger auf.

Laufen – Am Faschingsdienstag sah man bereits am Mittag bei strahlendem Sonnenschein hunderte Faschingsfreunde. Auch außerhalb des Marienplatzes herrschte schon vor dem Zug reges Treiben: überall tanzende, fröhliche Kinder und Erwachsene in tollen Kostümen. Es war deutlich zu spüren, wie sehr sich die Menschen auf den ersten Gaudiwurm in Laufen seit 2020 freuten. Auch am Mozartplatz, wo sich die 40 Gruppen zur Aufstellung trafen, waren die Aufregung und die Freude groß. Um 14 Uhr fiel der Startschuss. Die fünf Musikkapellen, 22 Fußgruppen und 13 Wägen setzten sich in Bewegung.

Die zwei großen Aufreger

Zwei Gruppen thematisierten die wohl größten regionalen Aufreger. Die Freiwillige Feuerwehr ließ ihre Leute als Schnecken verkleidet mit Höchstgeschwindigkeitsschildern von 30 Stundenkilometern durch die Straßen ziehen, vornweg eine junge Dame auf einem Kettcar und ein Blitzkasten. Über die Beschränkung und Kontrollen in der Stadt ärgern sich viele ja massiv.

Der zweite Aufreger der Stadt: Der Zaun am Abtsee. Bürgermeister Hans Feil nahm das Zepter selbst in die Hand, und zwar als Nichtschwimmer im Bademantel und mit Schwimmreifen. Von den Mitarbeitern der Stadt auf dem Wagen hörte man mit einem Augenzwinkern: „Wenn es die Stadtverwaltung selbst nicht macht, machen es wir.“ Auf dem Schild am Wagen stand: „Da Zaun an da Badestelle an unserm See, hoas diskutiert und wunderschee. Da Zaun muas ja ned an jedem gfoin, es soid hoid koana einifoin.“

Ein bunter Mix aus verschiedenen Themen

Politisch wurde es auch beim Thema Biber. Eine Gruppe von Fischer, Jägern und Bauern kritisierte: „Bibers Freid – Bauers Leid“. Auch die marode Bundeswehr bekam ihr Fett von 50 „Soldaten“ weg. Die Laufener Fußballer kritisierten die WM in Katar mit ihren Scheichs, Arbeitern und einem glatzköpfigen Infantino: „Menschenleben zählen nicht, die FIFA ist doch ned ganz dicht.“ Auf der Puder Rosa Ranch tanzten pinke Indianer mit Cowboys.

Die sieben Zwerge suchten verzweifelt mit einer Aufschrift auf einem leeren Sarg: „Schneewittchen, wo bist du?“ Bei dem Versuch, eine Feiernde im Sarg mitzuschleifen, brach dieser unter großem Gelächter zusammen. Die Kinder freuten sich besonders an den jungen Schnalzern und den Wägen über Pippi Langstrumpf, Super Mario, 100 Jahre Disney und die Superhelden. Vor dem Stadttor und auf dem Marienplatz gab es fast kein Durchkommen mehr. Die Brücke nach Oberndorf war bis 18 Uhr für den Verkehr gesperrt. Gefeiert wurde in der Altstadt aber noch bis spät in die Nacht.

mf

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