PCO: Das Polyzystische Ovarsyndrom kann unfruchtbar machen – folgende Therapien kommen infrage

Das Polyzystische Ovarialsyndrom, kurz PCO-Syndrom, ist eine der häufigsten Ursachen von Unfruchtbarkeit. Diagnostiziert ein Arzt PCO, hilft auch eine Lebensstiländerung.
- Unregelmäßige oder ausbleibende Periode, Haarausfall, Akne und männlicher Haarwuchs an Wangen und Kinn*: Symptome, die für das PCO-Syndrom sprechen.
- Nur ein Arzt kann die hormonelle Störung feststellen und die entsprechende Therapie einleiten.
- Doch auch Sie selbst können einiges dafür tun, dass das hormonelle Gleichgewicht im Körper wieder hergestellt wird.
Eine Horrorvorstellung für jede Frau: Die Haare auf dem Kopf fallen aus, dafür wachsen sie an Stellen, an welchen sie nicht wachsen sollten. Etwa am Bauch, am Rücken und im Gesicht – wie bei Männern. Die Vermännlichung ist ein Symptom des Polyzystischen Ovarialsyndroms, Betroffene können Geheimratsecken entwickeln. Auch Akne und ein unerfüllter Kinderwunsch sprechen für PCO, von dem etwa zehn Prozent aller Frauen betroffen sind, wie das Hormon Zentrum an der Oper in München informiert.
Laut Definition geht das PCO-Syndrom mit polyzystischen Ovarien (Eierstöcken) einher. Von diesen ist die Rede, wenn im Ultraschall mindestens zehn Eibläschen von einer Größe von bis zu 12 Millimeter nachgewiesen werden. Zusätzlich kommt es im Rahmen von PCO zu hormonellen und stoffwechselbezogenen Veränderungen, etwa Übergewicht und einer Überproduktion von männlichen Hormonen.
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Nicht schwanger durch PCO: Diese Ursachen stecken dahinter
Als Ursache für die Entstehung polyzystischer Ovarien werden der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe am Uniklinikum Münster zufolge unter anderem diese Faktoren diskutiert: ein Zuviel an Insulin (Hormon aus der Bauchspeicheldrüse zur Regulation des Zuckerhaushaltes), ein Zuviel an männlichen Hormonen und Störungen der Ausschüttung von Hormonen im Gehirn. Polyzystische Ovarien seien ein Signal für das chronische Ausbleiben des Eisprungs, was eine Erklärung für den unerfüllten Kinderwunsch ist. Infolge von PCO kann es außerdem zu Fettstoffwechselstörungen, Diabetes mellitus Typ 2 sowie Bluthochdruck und Arteriosklerose kommen, heißt es auf den Seiten des Uniklinikums Münster.
Bei Verdacht auf PCO wird der behandelnde Mediziner Blutuntersuchungen, einen Ultraschall der Eierstöcke und in der Regel auch einen Check der Schilddrüse vornehmen. Handelt es sich bei den Beschwerden tatsächlich um das Polyzystische Ovarialsyndrom, kommen verschiedene Behandlungsansätze in Frage. Zwar lässt sich die Krankheit nicht heilen, dennoch können die Symptome deutlich gemildert werden.
Folgende Behandlungen und Maßnahmen zeigen bei PCO Wirkung:
- Übergewicht reduzieren: PCO-Patientinnen haben hormonell bedingt oft große Probleme, abzunehmen. Eine Veränderung des Lebensstils und der Essgewohnheiten hilft dabei, den gestörten Hormonhaushalt zu regulieren, wie der Norddeutsche Rundfunk (NDR) informiert. Ausdauer- und Kraftsport und gesunde Lebensmittel lassen Pfunde schmelzen: Wenn insbesondere das hormonproduzierende Bauchfett zurückgeht, würden die Zellen besser auf Insulin reagieren, was den Blutzuckerspiegel sinken lässt – und damit auch die Produktion männlicher Hormone. Patientinnen sollten dem NDR zufolge auf Weißmehl und Süßigkeiten verzichten und dafür zu Gemüse, Vollkornprodukten, sättigendem Eiweiß und gesunden Fetten wie Lein- oder Walnussöl greifen.
- Sind PCO-Patientinnen von Diabetes betroffen, kann eine Therapie mit oralen Diabetes-Medikamenten wie Metformin angezeigt sein. Nicht nur der Zuckerstoffwechsel wird normalisiert, auch Zyklusstörungen und andere PCO-Symptome können damit gemildert werden. 24vita.de* verrät, was man zum Kinderwunsch bei Diabetes wissen muss.
- Clomifen ist ein Arzneimittel, das die Eierstöcke stimuliert und den Eisprung fördert. Es kann bei unerfülltem Kinderwunsch zum Einsatz kommen.
- Wenn kein Kinderwunsch besteht, kann die Antibabypille zur Stabilisation des Zyklus eingenommen werden. Einige Pillen wirken anti-androgen und verbessern so Haarausfall und Akne und hemmen Bartwuchs.
(jg) *Merkur.de und 24vita.de gehören zum deutschlandweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerk.
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