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Omikron überstanden? Ab wann Ihr wieder Sport treiben dürft

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Eine Frau und ein Mann in Frontalansicht beim Workout
Nach einer Viruserkrankung sollte anstrengender Sport vorerst gemieden werden. © pixabay

Wer sich nach einem Infekt zu früh wieder stark verausgabt, riskiert eine Herzmuskelentzündung. Die US-Kardiologen-Vereinigung informiert darüber, wie lange man sich nach Corona schonen sollte.

Immer wieder machen Berichte über Herzmuskelentzündungen nach einer Corona-Infektion die Runde. Häufige Ursache für eine Herzmuskelentzündung ist ein vorangegangener, nicht vollständig auskurierter Infekt – dabei kann es sich um eine Corona-, aber auch um eine Grippevirusinfektion handeln. Daher gilt: Schont Euch nach jeder Art der Viruserkrankung.

Sehr wichtig ist, dass Ihr nicht bei den ersten Zeichen der Besserung sofort wieder in den stressigen Alltag startet. Auch anstrengender Sport sollte vorerst gemieden werden. Doch wie lange? Reichen wenige Tage aus oder sollte man besser ein paar Wochen auf das Workout verzichten? 

Die US-amerikanische Kardiologen-Vereinigung American College of Cardiology (ACC) gab kürzlich ein Empfehlungspapier heraus, das Ärztinnen und Ärzten eine einheitliche Orientierung bei derartigen Fragen bieten soll.

Trainingsverzicht von Krankheitsverlauf abhängig

Die Herzspezialisten des ACC unterscheiden in ihrer Empfehlung zwischen asymptomatischem Corona-Verlauf, milden Beschwerden und einem schweren Krankheitsverlauf mit Herzbeteiligung. Der Sportverzicht sollte entsprechend wie folgt angepasst werden:

Ihr seid Corona-positiv, habt allerdings keine Symptome

Das ACC empfiehlt hier eine Sportpause von drei Tagen – für Leistungssportler. Ihr seid Hobbysportler und symptomfrei? Die Krankenkasse IKK classic rät zu einer Trainingspause von einer Woche, selbst wenn Ihr wenig bis keine Symptome habt. Startet mit leichten Einheiten, die Ihr langsam steigert, heißt es weiter vonseiten der IKK. Auch bei einem milden Verlauf solle man intensive Belastungen für etwa zwei Wochen vermeiden.

Die Corona-Infektion verläuft mild ohne Herz-Lungen-Beschwerden

Beginnt erst dann wieder mit Sport, wenn Ihr komplett beschwerdefrei seid und seit fünf Tagen kein Fieber mehr habt – so die IKK. Das Klinikum rechts der Isar in München empfiehlt bei Krankheitsanzeichen wie Husten oder Fieber eine Sportpause von zwei bis vier Wochen. Nur so kann gefährlichen Komplikationen wie Herzmuskelentzündung (Myokarditis), Herzrhythmusstörungen, Vernarbungen an der Lunge (Fibrosen) oder Gefäßverschlüssen (Embolien, Thrombosen) effektiv vorgebeugt werden, heißt es weiter.

„Eine Sporttauglichkeitsuntersuchung inklusive Ruhe-EKG empfehlen wir selbst bei einem symptomfreien Verlauf, denn Covid-19 führt auch zu einer Entzündung der Blutgefäße. (...) Intensive sportliche Belastungen während einer Entzündung können schwerwiegende Folgen haben, bis zum Herzstillstand oder plötzlichen Herztod“, so die Information vonseiten des Klinikums rechts der Isar.

Es liegt ein Corona-Infekt und eine Herzmuskelentzündung vor

Sportler sollten in dem Fall laut ACC-Empfehlung drei bis sechs Monate pausieren und erst wieder mit dem Training starten, wenn keine Herz-Lungen-Beschwerden mehr vorhanden sind. Vor der Wiederaufnahme des Trainings sollte sich zudem die Leistungsfähigkeit des Herzens normalisiert haben und im Belastungstest dürfen keine Rhythmusstörungen auftreten, heißt es weiter in einer Pressemitteilung der Deutschen Herzstiftung.

„Intensive sportliche Aktivitäten sollten nach einer sicher anzunehmenden Myokarditis etwa sechs Monate vermieden werden und erst nach einer kardiologischen Kontrolluntersuchung mit unauffälligen Befunden wieder aufgenommen werden“, so Professor Thomas Voigtländer, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Herzstiftung.

Die oben genannten Informationen ersetzen nicht den Arztbesuch. Bei Brustschmerzen, Luftnot und Herzrasen/Herzstolpern in Verbindung mit einer Corona-Infektion sollten Sie Ihren Hausarzt aufsuchen, der Sie gegebenenfalls an einen Kardiologen überweist.

ID/red

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