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In dieser Region leben mehr Alkoholiker, besagt neue Studie

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Von: Juliane Gutmann

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Was harmlos beginnt, kann in der Abhängigkeit enden: In manchen Gegenden häufen sich die Fälle.
Was harmlos beginnt, kann in der Abhängigkeit enden: In manchen Gegenden häufen sich die Fälle. © Alexander Heinl/dpa

Ob jemand suchtkrank wird, bestimmen mehrere Faktoren. Doch was Forscher jetzt vermuten, lässt einen ganz neuen Blick auf die Entstehung von Alkoholismus zu.

Ab und an ein Bier macht noch keinen Alkoholiker. Wenn allerdings der Wunsch nach Alkohol regelmäßig ein normales Maß übersteigt, man sogar körperliche Entzugserscheinungen bemerkt und alles andere um sich herum vernachlässigt, dann ist man mit hoher Wahrscheinlichkeit suchtkrank.

Mediziner diskutieren mehrere Faktoren, die die Alkoholkrankheit begünstigen. Etwa die Kindheit und die Persönlichkeit eines Menschen. Doch was Forscher jetzt herausgefunden haben, lässt noch etwas ganz Anderes in den Mittelpunkt rücken.

Finnland, Schottland, Grönland: Alkoholsucht ist auch abhängig vom Klima

Das Klima hat wohl ebenfalls erheblichen Einfluss auf die Entstehung einer Alkoholsucht. Menschen, die in kälteren Klimazonen mit wenigen Sonnenstunden leben, wären laut einer US-amerikanischen Studie häufiger dem Alkohol verfallen als Menschen in warmen und sonnenreichen Gefilden. 

Wie die britische Rundfunkanstalt BBC weiter berichtet, lieferten Daten aus 193 Ländern Beweise für diesen Zusammenhang. Die größere Anzahl an Alkoholikern in kälteren und sonnenarmen Ländern hat zwangsläufig auch zur Folge, dass es dort mehr Leberkrankheiten gibt.

Fehlende Sonne begünstigt Depressionen - und Alkoholismus

Eine Erklärung könnte sein, dass Alkohol von vielen Menschen als "Warm-Macher" eingesetzt wird. Alkohol entspannt die Blutgefäße und fördert so die Durchblutung. Allerdings nur kurzfristig: Nach einer kurzen Hitzewallung kühlt der Körper unter Alkoholeinfluss tatsächlich schneller aus.

Mediziner sind sich auch sicher, dass weniger Sonnenlicht ein erhöhtes Risiko für Depressionen bedeutet. Ein Teufelskreis: Denn eine Depression begünstigt wiederum Alkoholmissbrauch.

Krass: WHO schlägt jetzt Alarm - so viel Liter Alkohol trinkt allein ein Deutscher pro Jahr.

Mindestpreis von Alkohol soll Suchtgefahr eindämmen

Auf politischer Ebene wird diskutiert, wie man Alkoholsucht bekämpfen kann. Anfang dieses Jahres trat in Schottland eine Vorschrift in Kraft, die einen Mindestpreis für Alkohol vorschreibt.

Dr. Peter McCann, medizinischer Berater des Castle Craig Hospital in Schottland, sagt als Mitarbeiter der Studie und Sucht-Experte: "Strengere Gesetze zur Preisfestsetzung von Alkohol sind gerechtfertigt, wenn wir uns die verheerende Wirkung von fehlendem Sonnenlicht und billigem Alkohol in Bezug auf Alkoholkonsum anschauen."

Gefährlich: Darum werden manche Menschen rot, wenn sie Alkohol trinken.

jg

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