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Corona: Omikron-Variante gefährlicher als gedacht

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Von: Judith Braun

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Omikron gilt weithin als harmloserer Corona-Variante. Ergebnisse einer neuen Studie aus den USA lässt an dieser Annahme jedoch zweifeln.

Boston – Omikron eilt der Ruf voraus, dass es sich im Gegensatz zu seinen Vorgängern zwar um eine wesentlich ansteckendere Variante des Coronavirus handelt. Allerdings können Infizierte meist mit einem milderen Verlauf von Covid-19 rechnen. So war zumindest bislang der allgemeine Konsens. Ergebnisse einer neuen Studie aus den USA werfen nun jedoch erste Zweifel an dieser These auf.

Corona: Omikron-Variante gefährlicher als gedacht

Ist Omikron gefährlicher als gedacht? Für eine Studie untersuchten Wissenschaftler 130.000 Daten.
Ist Omikron gefährlicher als gedacht? Für eine Studie untersuchten Wissenschaftler 130.000 Daten. © Westlight/IMAGO

Für die Studie, an der Forscher des Massachusetts General Hospital, der Minerva University und der Harvard Medical School beteiligt waren, untersuchten sie Daten von 130.000 Covid-19-Fällen. Die Patienten wurden im Zeitraum von Dezember 2020 bis Februar 2022 mit einem PCR-Test positiv auf das Coronavirus getestet. In dieser Zeit dominierten weltweit verschiedene Varianten. Von Juli bis November 2021 gab es beispielsweise mehr Infektionen mit Delta, von Dezember 2021 bis Februar 2022 hingegen überwogen die Omikron-Fälle. Insgesamt zeigten die Daten, dass sich im Sommer weniger Menschen mit Corona infizierten als in den Wintermonaten.

Dabei stellte Zachary Strasser und sein Team in Bezug auf Omikron fest, „dass die Risiken für Krankenhausaufenthalte und Sterblichkeit zwischen den Perioden nahezu identisch waren“ mit vorherigen Mutanten. „Unsere Analyse legt nahe, dass der intrinsische Schweregrad der Omikron-Variante genauso schwerwiegend sein kann wie frühere Varianten“, heißt es in der Studie. Ein genauerer Blick auf die Zahlen zeigt: Obwohl während der Omikron-Welle die Zahl der Corona-Fälle gestiegen ist, war das Risiko für Krankenhausaufenthalte (12, 7 Prozent) sowie das Sterberisiko niedriger als in der vorherigen Phasen. Während der Delta-Welle vom Dezember 2021 bis Februar 2022 lag der Wert zwischen 14,2 und 15,8 Prozent.

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Omikron-Variante wohl genauso tödlich wie vorherige Corona-Varianten

Die Wissenschaftler berücksichtigen bei den Daten demografische Merkmale, den Impfstatus sowie Grunderkrankungen der Corona-Patienten. So stellte sich heraus, dass die Omikron-Variante, die sich mit unterschiedlichen Symptomen ankündigt, genauso tödlich sei wie die Vorgänger-Varianten. Zwar weise das Risiko für Krankenhausaufenthalte ein weniger beständiges Muster auf. Es sei jedoch höher als im Winter 2020/2021 und niedriger als im Frühjahr 2021. Die Verteilung von demografischen Variablen wie Alter, Geschlecht, Herkunft und zusätzlicher Erkrankungen neben Covid-19 habe sich während der verschiedenen Corona-Wellen geändert. Sie stünden damit in Verbindung, wie mild oder wie schwer eine Corona-Erkrankung verläuft.

Corona-Studie: Wissenschaftler weisen auf Einschränkungen bei Ergebnissen hin

Die Forscher wiesen gleichzeitig darauf hin, dass ihre Ergebnisse möglicherweise Einschränkungen unterliegen. So könnte die Gesamtzahl der Infektionen und die Zahl der Geimpften in neueren Corona-Wellen zu gering eingeschätzt worden sein. Denn in der Studie wurden nur Patienten mit einem positiven PCR-Test berücksichtigt, nicht aber Menschen, die einen positiven Selbst- oder Schnelltest hatten.

Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren RedakteurInnen leider nicht beantwortet werden.

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