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Auf Station mit Arznei vollgepumpt: So werden Covid-Patienten am Leben gehalten – Arzt appelliert „Hol dir die Impfung“

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Von: Juliane Gutmann

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Krankenschwestern führen zeitlich festgelegte Atemübungen an einem Coronavirus-Patienten auf der Coronavirus-Intensivstation im Krankenhaus La Timone in Frankreich durch.
Krankenschwestern führen zeitlich festgelegte Atemübungen an einem Coronavirus-Patienten auf der Coronavirus-Intensivstation im Krankenhaus La Timone in Frankreich durch. Intensiv-Patienten muss eine ganze Reihe an Medikamenten verabreicht werden. © Daniel Cole/dpa

Wer sehr schwer an Corona erkrankt, muss auf einer Intensivstation behandelt und dort oft sogar beatmet werden. Dabei kommen eine ganze Reihe Arzneimittel zum Einsatz.

Covid-19 ist purer Stress für den Körper – wie jede Krankheit. Doch im Falle einer Coronavirus-Infektion kann es zu schwerwiegenden Entzündungsreaktionen und anderen Komplikationen* kommen, die eine Behandlung im Krankenhaus nötig machen. In sehr schweren Fällen ist die Verlegung auf die Intensivstation unumgänglich. Dennoch treffen sich Leute sogar auf Corona-Partys, um sich bewusst mit dem Virus zu infizieren*. Der britische Arzt David Windsor hat kürzlich via Twitter darauf aufmerksam gemacht, wie viele Medikamente in diesen Fällen zum Einsatz kommen. Der Appell des Mediziners, der auf einer Intensivstation im britischen Gloucester arbeitet: „Alle diese Medikamente werden benötigt, um EINEN Corona-Patienten für EINEN Tag in der Intensivpflege zu versorgen. Oder nur EIN Impfstoff?“. Er endet mit dem Hashtag „gettthejab“, zu Deutsch: Hol dir die Impfung.

Der Mediziner will mit dem Tweet klarmachen, dass eine Corona-Impfung das Risiko für einen schweren und lebensbedrohlichen Krankheitsverlauf enorm reduziert*. Auch die Notwendigkeit einer Behandlung auf Intensivstation sinkt beträchtlich. Eine aktuelle Auswertung zeigt außerdem, dass die Mehrheit der Corona-Intensivpatienten ungeimpft ist. Darüber berichtet 24vita.de*.

„Bei den abgebildeten Mitteln handelt es sich zum einen um Medikamente, die als Standard-Therapie zwingend notwendig sind bei der Beatmung“, erklärt Oliver Witzke, Direktor der Klinik für Infektiologie an der Universitätsmedizin Essen, im Interview mit dem Business Insider. Das seien in der Regel Schmerzmittel, Beruhigungsmittel und Blutverdünner, gegebenenfalls kämen auch Entzündungshemmer hinzu. Und auch Nährstoff-Präparate sind Witzke zufolge auf dem Foto zu sehen. „Hinzu kommen noch verschiedene Medikamente, die typisch für die Behandlung von Covid-19 sind, wie etwa Dexamethason“, so der Mediziner weiter. Dabei handele es sich um ein Cortison-Mittel, das die Lungenfunktion verbessern kann.

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Lesen Sie auch: So oft kommt es wirklich zur Herzmuskelentzündung nach der Corona-Impfung: Patienten sprechen gut auf Ruhe an.

Medikamenten-Cocktail für Corona-Intensivpatienten

Auch Virologe Christian Drosten ver­öffentlichte das Bild auf seinem Twitter-Kanal. Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) weiter informiert, verwiesen er und der aktuelle Gesundheitsminister Karl Lauterbach vor dem Hintergrund des Tweets auf die möglichen Nebenwirkungen der auf dem Bild dargestellten Medikamente. Die aufgelistete Palette an Arzneimitteln für Narkose, künstliche Ernährung, Schmerztherapie und Kreislaufstabilisierung beatmeter Covid-Patienten* sei „realistisch“, wie die FAZ Intensivmediziner Stefan Kluge zitiert. (jg) *Merkur.de und 24vita.de sind ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

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