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In manchen Gebieten schnellen die Coronavirus-Infektionen enorm schnell nach oben, andere Orte bleiben verschont. Das liegt nicht nur an der Einwohnerzahl.
Die Infektionszahlen steigen und die Rede ist aktuell von der zweiten Corona-Welle, die uns wieder Lock-Downs bescheren könnte.
Oftmals ist die Theorie von weitestgehend coronafreien ländlichen Gebieten zu hören. Doch stimmt es wirklich, dass man auf dem Dorf sicherer ist?
Regionen mit wenigen Covid-19-Fällen haben eine Erklärung für die geringen Fallzahlen.
Neuseeland gilt als weitestgehend coronafreie Zone. Die USA dagegen ist immer noch trauriger Spitzenreiter bei den Coronavirus-Neuinfektionen: Gemeldet wurden seit Ausbruch der Pandemie über 8.250.000 Covid-19-Fälle. Warum genau es manche Länder und Regionen viel heftiger trifft als andere, ist Streit- und Diskussionsthema. Viele verschiedene Faktoren beeinflussen das Infektionsgeschehen, dazu zählen unter anderem die Hygienemaßnahmen, die ein Land verhängt, das Verhalten der Bürger in Bezug auf Reisen und auch der Altersdurchschnitt der Bevölkerung.
Auffällig ist in vielen Ländern, dass vor allem große Städte zu den Corona-Hotspots zählen – auch in Deutschland. Doch dass man sich in ländlichen Regionen sicherer fühlen kann, ist nicht bewiesen. Es gibt allerdings Stimmen, die dies nahe legen. So begründet Landrat Erwin Schneider die niedrigen Fallzahlen im Kreis Altötting in Oberbayern mit der Bevölkerungsdichte: „Wir sind eine ländliche Region, die Menschen leben weiter verstreut“. Wie Zeit.de berichtet, sind es in der Tat Regionen mit niedriger Bevölkerungsdichte, um die das Coronavirus* auf den ersten Blick einen Bogen zu machen scheint. „Sich aus dem Weg zu gehen, fällt hier vergleichsweise leichter als in den Metropolen“, zitiert Zeit.de eine Kreissprecherin aus dem niedersächsischen Lüchow-Dannenberg, das mit rund 40 Einwohnern pro Quadratkilometer ebenfalls nur wenige Covid-19-Fälle verzeichnet. Doch es gibt auch unzählige Orte, die trotz geringer Einwohnerzahl zu den Corona-Hotspots zählen.
Ausbreitung von Corona: „Kurzarbeiter verreisen kaum und stecken sich auch nicht bei der Arbeit an“
Welche Faktoren maßgeblich Einfluss nehmen, kann zwar in vielen Fällen nicht eindeutig belegt werden, doch es gibt Erklärungsversuche aus Regionen, die zu den weniger Corona-gebeutelten Gegenden zählen. So führt Lüchow-Dannenberg die niedrigen Werte unter anderem auf das Mobilitätsverhalten zurück. Vonseiten des Landkreises heißt es da etwa, dass der Bus nur auf Bestellung oder für Schüler fährt und die meisten ihr Privatauto oder das Fahrrad nutzen. In Eisenach allerdings sind die Busse voll: „Die Stadt ist auch abends noch belebt, sie ist krachevoll mit Touristen“, so Oberbürgermeisterin Katja Wolf. Und dennoch verzeichnet die Stadt wenige Corona-Neuinfektionen. Wolf führt die niedrige Infektionsquote auf die Einkommenssituation der Eisenacher zurück, wie Zeit.de berichtet. Die Hälfte der Beschäftigten in Eisenach mache Kurzarbeit: „Kurzarbeiter verreisen kaum und stecken sich auch nicht bei der Arbeit an“, so Wolf. Doch auch jeder Einzelne beeinflusst die Ausbreitung von Covid-19: Wer auf Partys alles gibt und die Abstandregeln missachtet, riskiert eine Coronavirus-Infektion. (jg) *Merkur.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerkes.