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Saftkur selbst machen: Mit diesen Tipps klappt es ganz einfach

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Saftkur selbst machen: Mit diesen Tipps klappt es ganz einfach © pixabay

Saftkuren sind gerade der Ernährungstrend überhaupt. Aber macht die Fastenkur überhaupt Sinn oder ist sie vielleicht sogar schädlich?

Kaum ein Food-Trend sorgt zum Jahreswechsel für so viel Furore wie Saftkuren. Die sozialen Medien sind von Angeboten übers 3- bis 5-tägige „Juice Cleansing“ - so der englische Fachbegriff - völlig übersättigt. Dabei versprechen die Kuren, den Körper binnen kürzester Zeit zu entschlacken und zu entgiften. Aber geht das überhaupt? Oder steckt hinter dem Fasten-Trend bloß Marketing?

Saftkur: Umstrittene Wirkung – Entgiftung durch viel Obst und Gemüse

Den Körper von Schadstoffen zu befreien und gesund ins neue Jahr zu starten – das wünschen sich aktuell wohl viele Menschen. Um den Vorgang zu beschleunigen, werden heutzutage immer öfter sogenannte Saftkuren angeboten. Dabei handelt es sich um meist mehrtägige Kuren, bei denen nichts anderes außer frisch gepresste Säfte aus Obst und Gemüse sowie Wasser und ungesüßte Tees konsumiert werden sollen. Pro Tag werden zwischen vier und acht Säfte empfohlen.

Glaubt man dem Versprechen der Hersteller, können die Saftkuren binnen kürzester Zeit den Darm reinigen und den Körper von Schadstoffen befreien. Angeboten wird das Saftfasten hauptsächlich im Internet – und umworben in den sozialen Netzwerken. Die Hersteller der Saftkuren kooperieren dafür gerne mit Influencern, die die Produkte anschließend auf ihren Profilen ihren Fans anpreisen.

Saftkuren: 3 oder 5 Tage – aber immer extrem teuer

Doch die saftige Entschlackungskur ist kein Schnäppchen: Drei Tage kosten im Durchschnitt 80 Euro, fünf Tage rund 130 Euro und für eine Woche muss man durchschnittlich 180 Euro hinblättern. Aber das Konzept aus Influencer-Marketing und Gesundheit scheint aufzugehen: Auf Socialmedia teilen gerade etliche User ihre Erfahrungen mit den Saftkuren. Und die Hersteller können sich vor Followern kaum retten.

Wozu braucht man Saftkuren, wenn sich der menschliche Körper selbst entgiftet?

Größter Vorteil von Saftkuren ist laut Angaben der Hersteller das „Entschlacken“ des Körpers – also die Entgiftung sämtlicher Schadstoffe. Dieser Prozess ist wissenschaftlich aber nicht belegt. Dazu kommt, dass der menschliche Körper bereits über ein eigenes Entgiftungssystem verfügt: Leber und Nieren filtern das Blut und sorgen somit dafür, dass Giftstoffe ganz ohne Hilfe ausgeschieden werden. Der Darm kümmert sich parallel darum, dass wichtige Nährstoffe aufgenommen werden.

Eine Saftkur macht vor diesem Hintergrund eigentlich wenig Sinn. Also warum viel Geld ausgeben, wenn sich der Körper selbst entgiftet? Durch eine falsche Ernährung kann laut Bild der Frau das natürliche Entgiftungssystem überfordert werden. Infolge entstehen körperliche Beschwerden wie Müdigkeit, Antriebslosigkeit und Verdauungsbeschwerden.

Abnehmen mit einer Saftkur? Kurzfrist ja, langfristig wohl eher nicht

Durch das Saftfasten gönnt man dem Verdauungssystem eine Auszeit, den man verzichtet über mehrere Tage auf feste Nahrung. Die Säfte sind leicht verdaulich und enthalten viele Vitamine. Schwer verdauliche oder vermeintlich ungesunde Lebensmittel werden während der Saftkur nicht gegessen.

Aber Achtung: Saftkuren dienen nicht dazu, in kürzester Zeit möglichst viel abzunehmen. Durch die Aufnahme ausschließlich flüssiger kalorienreduzierter Nahrung werden die Kilos aber wahrscheinlich trotzdem purzeln, denn der Körper entwässert. Allerdings ist die Abnahme nicht von langer Dauer: Sobald wieder feste Nahrung konsumiert wird, werden die Kilos wieder hochgehen.

Saftkur selbst machen: Mit diesen Tipps klappt das „Saftfasten made zu Hause“

Wer Geld sparen und die Säfte für seine Saftkur selbst herstellen möchte, sollte darauf achten, das Gemüse und Obst kalt und langsam zu pressen. Nur so bleiben die wertvollen Nährstoffe erhalten. Am besten nutzt man für das Pressen eine Saftpresse. Welche Gemüse- und Obstsorten verwendet werden, hängt von den eigenen Vorlieben und der jeweiligen Saison ab.

Die eigene Herstellung hat Vor- und Nachteile: Ein Vorteil ist sicherlich das eingesparte Geld. Jedoch sollte man bei „Saftkuren made zu Hause“ nicht zu sehr sparen: Hochwertiges Obst und Gemüse enthält besonders viele Nährstoffe und trägt somit zu einer Entgiftung maßgeblich bei. Die meisten herkömmlichen Säfte aus dem Supermarkt eignen sich nicht für Saftkuren, da sie nicht kalt gepresst wurden.

Saftkuren sind nicht mit richtigem Fasten gleichzusetzen: Charité-Chefarzt kritisiert den Trend

Mit Fasten haben Saftkuren laut Chefarzt und Charité-Professor Andreas Michalsen dennoch wenig zu tun. Dem SWR sagte er: „Also das Heilfasten an sich, das funktioniert. (...) Wenn man den ganzen Tag irgendwelche Smoothies schlürft und noch so tolle Säfte macht, dann kann es sein, dass das gar nichts mit Fasten zu tun hat, sondern dass man 2.000 Kalorien zu sich nimmt. Und dann wäre es eher eine ungesunde Form der Ernährung.“

Wer Säfte selber herstellt, solle darauf achten, dass sie nicht wie Smoothies zu viele Kalorien haben. Im Schnitt haben Saftkuren pro Tag 1000 Kalorien. Bezogen auf den Gesamtbedarf eines Menschen, der im Durchschnitt zwischen 1500 und 2000 Kalorien je nach Geschlecht liegt, ist das nicht viel. Im Vergleich zum Heilfasten, bei dem man pro Tag maximal 500 Kalorien zu sich nehmen darf, besteht dennoch ein gewaltiger Unterschied.

ID/red

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