Anzeige der Eltern des Germanwings-Piloten Andreas Lubitz
Danksagung: Das sagen die Angehörigen der Opfer
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Montabaur - Die Eltern des Germanwings-Piloten Andreas Lubitz tätigten lange Zeit keine Aussagen zum Absturz, den ihr Sohn verursachte. Nun schalteten sie eine öffentliche Anzeige.
Am 24. März 2015 verloren 150 Menschen in der Germanwings-Maschine von Barcelona nach Düsseldorf ihr Leben - unter ihnen Andreas Lubitz. Der Pilot lenkte den Airbus mit der Flugnummer 4U9525 in die südlichen französischen Alpen und riss 149 Passagiere und Crew-Mitglieder in den Tod.
Am ersten Jahrestag versammelten sich mehr als 600 Hinterbliebene der Opfer im Alpendorf Le Vernet, um ihren Liebsten zu gedenken. Dort wurde zum Unmut vieler Angehöriger ein Gemeinschaftsgrab errichtet. Um 10.41 Uhr, exakt dem Zeitpunkt an dem der Airbus in den Bergen zerschellte, wurde eine Schweigeminute abgehalten. Eine Familie hielt sich mit ihrer Trauer in der Öffentlichkeit bislang zurück: Die Familie Lubitz aus Montabaur.
Eltern von Andreas Lubitz sagen Danke
Nun schalteten die Eltern von Andreas Lubitz eine Danksagung in der Westerwälder Zeitung, wie die BILD berichtet. In dieser bedanken sie sich bei allen "die uns in einem Jahr voller Erschrecken und Angst, Nichtbegreifens, Ruhelosigkeit, Sprachlosigkeit, Verzweiflung und nicht bewältigter Trauer beigestanden und geholfen haben." "Wenn Liebe einen Weg zum Himmel fände und Erinnerungen Stufen wären, würden wir hinaufsteigen und Dich zurückholen", schreiben seine Mutter, sein Vater und Bruder an Andreas gerichtet. Und weiter: "Wir haben einen liebenswerten und wertvollen Menschen verloren.
Hier können Sie die komplette Danksagung lesen:
Das sagen die Angehörigen der Opfer:
Die öffentliche Danksagung der Eltern von Andreas Lubitz löst teils Wut und Unverständnis bei den Angehörigen der Germanwings-Opfer aus. Wie die BILD in einem weiteren Artikel berichtet, äußerten sich die Eltern eines verstorbenen 24-Jährigen wie folgt zu der Danksagung: "Wir können unser ermordetes Kind nur noch am Grab besuchen, in der Danksagung der Familie Lubitz wird ihr Sohn als wertvoller Mensch beschrieben. Man kann unsere Wut derzeit nicht in Worte fassen." Doch sie können verstehen, dass Lubitz´Eltern trauern.
Einem Vater, der seinen Sohn bei dem erweiterten Suizid verlor, "fehlen die Worte über diese Ignoranz und Pietätlosigkeit."
Nach den Osterferien wird es am Halterner Gymnasium erneute Gottesdienste geben, in denen den Opfern gedacht wird. Das Joseph-König-Gymnasium verlor 16 Schüler und 2 Lehrerinnen bei dem tragischen Absturz.
bp